Günter Engertsberger
„Abhaken und nach vorne blicken“
Neuhofens Ortschef Günter Engertsberger zieht Bilanz und schaut nach vorne.
Wie sieht Ihre Bilanz für das abgelaufene Jahr 2020 aus?
Engertsberger: Optimistisch: lernen, abhaken und nach vorne blicken. Corona wäre da ein Stichwort – und auch die damit verbundenen Vorgehensweisen übergeordneter Gesetzgeber wie Bund oder Land. Lockdown, Ausgangssperre, Massentestungen, Impfpflicht, Quarantäne, Cluster, Homeschooling, Distance Learning, Homeoffice – nur einige von vielen, oft verwendeten Begriffen, die für Verunsicherung sorgten. Verunsicherung auch deshalb, weil durch eine wahre Flut an Verordnungen einzelne Vorschriften so verkompliziert wurden, dass sie nur mehr falsch oder zumindest ungenau ausgelegt werden konnten. Bundesweit einheitliche Vorgangsweisen? Fehlanzeige. So wurde in dem einen Bundesland so und im anderen so agiert – ja sogar bezirksweise unterschiedliche Vorgangsweisen waren keine Seltenheit. Das führte oft zu Missverständnissen und Kopfschütteln! Und wir haben das ganze leider noch immer nicht überstanden.
Ich gehe aber fairerweise davon aus, dass sich alle Verantwortungsträger mit bestem Wissen und Gewissen der Problematik annahmen. Ebenso, dass sie Entscheidungen trafen, die von ihnen in diesem Moment als richtig und vertretbar empfunden wurden. Und ich hoffe auch, dass wir alle aus den vielen, hoffentlich einzigartigen Vorkommnissen des letzten Jahres unsere Lehren ziehen. In diesem Sinne: 2020 abhaken und nach vorne blicken.
Welche Herausforderungen warten 2021 auf Neuhofen?
Barrierefrei: neues Gemeindeamt und Begegnungszone. In Neuhofen haben wir jedenfalls viel Arbeit vor uns. Auch wenn uns das Corona-Virus noch einige Zeit beschäftigen wird, haben wir 2021 alle Hände voll zu tun. Der Neubau des Gemeindeamtes steht an – der erste Schritt eines Gesamtprojektes, bei dem der Pfarrplatz und die Brucknerstraße mit einer Begegnungszone neu gestaltet werden. Hier soll noch im ersten Halbjahr mit dem Abriss des alten Gebäudes begonnen werden. Im Vorfeld muss die Übersiedelung der gesamten Verwaltung in vorübergehende Ersatzräumlichkeiten organisiert werden. Mitte 2022 wird der Bau dann fertig gestellt und das Bürgerservice wird vollständig barrierefrei zugänglich sein. Weiters wird die gesamte Straßenbeleuchtung wird modernisiert und auf LED umgestellt – ein Großprojekt, dass mit rund 400.000 Euro zu Buche schlägt. Dadurch wird nicht nur Energie und CO2 eingespart, wie es unser Umweltmasterplan vorsieht, sondern auch der Lichtverschmutzung Einhalt geboten! Alleine die Einsparung an Stromkosten wird etwa 20.000 Euro jährlich betragen! Darüber hinaus wird das örtliche Entwicklungskonzept (ÖEK) wird fertiggestellt. Ein sehr umfangreiches Projekt, mit dem die sehr eingeschränkte Neuwidmung von Bauland der kommenden 5 Jahre fixiert wird. Politik und Verwaltung arbeiten bereits seit einem Jahr an dieser komplexen raumplanerischen Strategie, die eine Verminderung des Zuzugs und den Schutz von Grün- und Naturraum zum Ziel hat. Wohnbau soll im Wesentlichen nur mehr dort stattfinden, wo er aus rechtlichen Gründen von der Marktgemeinde nicht unterbunden werden kann. Das wichtigste Vorhaben für ganz Oberösterreich wird die Vorbereitung der Wahlen im Herbst sein, bei der über die Zusammensetzung des Landtages und der Gemeinderäte für die kommenden sechs Jahre entschieden wird. Voraussichtlich am 26. September 2021 (vorerst geplant) werden dann auch in Neuhofen die neuen Gemeinderät*innen und der Bürgermeister gewählt.
Was ist Ihr Vorsatz für das neue Jahr?
Wir sollten optimistisch sein und mit neuem Elan angehen, was vor uns liegt. Und wir sollten solidarisch mit jenen sein, die schwierige Zeiten durchmachen und/oder noch durchmachen werden.
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