Corona-Krise
Ärzteprotest soll Ungeimpfte wachrütteln
Ärzte befürchten angesichts der niedrigen Impfquote den nunmehr dritten Winter mit einer enormen Arbeitsbelastung durch Corona-Patienten. Mit einem Flashmob haben sie heute landesweit auf das Thema aufmerksam gemacht.
LINZ. In vielen Spitälern kämpft das Personal mit der steigenden Zahl an Corona-Patienten. Mit einem etwa 15 Minuten dauernden Flashmob haben heute Spitalsärzte auf die schwierige Situation aufmerksam gemacht. Die Aktion, die vor Spitälern in ganz Oberösterreich stattgefunden hat, richtet sich in erster Linie an Ungeimpfte, denn die tagtägliche Herausforderung könnte – so heißt es von der Ärztekammer OÖ – mit einer höheren Impfquote deutlich abgefedert werden.
"Weil das Gesundheitspersonal ohnehin bereits sehr stark eingespannt war und ist, muss endlich für die nötige Entlastung gesorgt werden. Daher bitten wir als Ärzteschaft die Menschen, sich impfen zu lassen", so Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für OÖ.
"Nur Klatschen hilft uns nicht"
An der Aktion beteiligten sich 17 Krankenhäuser aller Träger. In Linz wurde an den Standorten des Kepler Uniklinikums, dem Barmherzige Brüder Konventhospital Linz, dem Ordensklinikum Linz - Barmherzige Schwestern und -Elisabethinen protestiert. Nicht nur Ärzte, sondern auch Pflege-, Reinigungspersonal sowie andere Mitarbeiter traten zum Flashmob vor die Häuser. Mit Slogans wie „Nur Klatschen hilft uns nicht – lass dich impfen!“ auf Plakaten wurde darauf hingewiesen, dass viele Hospitalisierungen mit einer Impfung nicht passieren würden. Komme es zu keinem Umdenken, drohe ein dritter Winter in Folge, in dem alle eine massive Mehrarbeit leisten müssten, so die Ärzte. Zuletzt waren von den 31 Covid-Patienten auf OÖ-Intensivstationen 24 nicht vollständig immunisiert, das entspricht 77,4 Prozent. Von den 156 Covid-Patienten auf Normalstationen waren 92 nicht vollständig immunisiert, das sind 59 Prozent.
"Unsere Ärzte und Pflegekräfte kämpfen um jedes Leben – unabhängig, ob geimpft oder nicht. Aber wir bitten die Bevölkerung uns zu unterstützen, das eigene Leben zu schützen", sagt Peter Ausweger, Geschäftsführer der Oberösterreichischen Ordensspitäler.
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