Sexuelle Belästigung
Anstandsloser Chef grapschte Angestellter auf Busen
Der Chef eines Oberösterreichischen Produktionsbetriebs grapschte einer Angestellten vor zahlreichen Leuten auf die Brüste. Dafür bekam die Frau 2.500 Euro Schadenersatz, berichtet die Arbeiterkammer.
LINZ. Auch in Zeiten von #metoo kommt es in Oberösterreich immer wieder zu unfassbaren Fällen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Besonders schockierend, ein aktueller Fall aus dem oberösterreichischen Zentralraum. Der anstandslose Chef eines Produktionsbetrieb grapschte einer Angestellten vor mehreren Kollegen von hinten auf die Brüste und machte dabei auch noch eine abfällige Bemerkung. Die Frau wehrte sich und stellte den Mann zu Rede. Darauf folgte aber nur die nächste Frechheit des primitiven Vorgesetzten: "Stell dich nicht so an", so seine dreiste Reaktion. Ob der Grapscher für die sexuelle Belästigung gefeuert wurde und ob ihm strafrechtliche Konsequenzen drohen, ist nicht bekannt.
Kein Einzelfall
Das sei längst kein Einzelfall, selbst körperliche Übergriffe wie diese würden regelmäßig bei den Juristen der AK landen. Laut Arbeitsklima Index 2022 haben etwa 14 Prozent aller befragten Arbeitnehmerinnen bereits, körperliche Übergriffe oder sexuelle Belästigung erlebt. "Es ist unvorstellbar, was sich manche Kollegen oder Arbeitgeber in diesem Zusammenhang erlauben", so AK-Präsident Andeas Stangl. Er rate Opfern sich zu melden. Allein im vergangenen Jahr hat die AK Oberösterreich rund 211.000 Euro für diskriminierte Mitglieder erstritten. Im aktuellen Fall waren es 2.500 Euro Schadenersatz. Viele Frauen würden sich oft nicht trauen, Übergriffe zu melden, aus Scham, vor allem aber aus Angst vor einem Verlust des Arbeitsplatzes. Stangl fordere daher den Ausbau der Gleichbehandlungskommission und kostenlose therapeutische Nachsorge.
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