Linz bleibt bis 2020 "Staustadt"
Ab 2018 wird über die Donau kräftig gebaut. Die ASFINAG investiert eine Milliarde Euro in das Linzer Autobahnnetz. Den Titel "Staustadt" behält Linz wohl noch eine Weile.
Wer in Linz auf das Auto angewiesen ist, stand im Laufe des Jahres viel und oft im Stau. Auf lange Sicht ist zumindest rund um die Donauquerungen ein Ende des Verkehrschaos absehbar. "Im Jahr 2020 werden wir drei neue Brücken haben. Bis dahin ist das Schlimmste überwunden", so Bürgermeister Klaus Luger.
A7-Ausbau ab Jänner
Zwei Zusatzbrücken sollen dann auf der A7 für Verkehrsentlastung sorgen. Auch an der Donaubrücke am "Westring" wird ab Herbst nächsten Jahres gebaut. Mehr als eine Milliarde Euro an Ausgaben sind für die beiden Großbaustellen eingeplant. Die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft Asfinag, das Land Oberösterreich und die Stadt Linz teilen sich die Kosten. "Das sind zwei der größten und komplexesten Projekte in Österreich", so Asfinag-Vorstandsdirektorin Karin Zipperer. Auch die "neue" Eisenbahnbrücke soll bis 2020 fertig sein. Bereits im Jänner wird bei der Voest-Brücke mit den Bauarbeiten für zwei Bypass-Brücken begonnen. Das Linzer Unternehmen Swietelsky und die Grazer Granitbau wurden mit dem Projekt beauftragt. Jeweils zwei zusätzliche Fahrspuren links und rechts der Hauptbrücke sollen ab 2020 die Verkehrsströme auf der Autobahnbrücke entflechten. Auf- und Abfahrten werden nur mehr über die zwei Zusatzbrücken möglich sein. Autobahnnutzern stehen dann über die Donau acht Spuren zur Verfügung.
Sperren in Nachtstunden und im Sommer
Während der Bauphase sollen jederzeit zwei Fahrspuren pro Richtung offen bleiben. Nötige Sperren werden in die Nachtzeit beziehungsweise in die verkehrsschwächeren Sommermonate verlegt. Während der Bauarbeiten gilt eine 60-km/h-Beschränkung. Der Rad- und Fußweg bleibt zumindest auf einer Seite zu jedem Zeitpunkt offen. Zusätzlich bemüht sich die Wirtschaftskammer OÖ um eine Öffnung der Petzoldstraße zur Lederergasse für den Individualverkehr. So soll die Zu- und Abfahrt vom Petzoldpark auch aus dieser Richtung und nicht nur über die Hafenstraße möglich sein. Ab 2022/23 wird dann die Haupttrasse der 40 Jahre alten Brücke saniert.
Westring-Brücke 2023 offen
Im Herbst 2018 folgt der Baustart für die A 26 und damit die vierte Linzer Donaubrücke. Die Hängebrücke samt aller Auf- und Abfahrten soll ab 2023 für den Verkehr freigegeben werden. "40 Prozent des derzeitigen Verkehrsaufkommens über die Nibelungenbrücke werden über die neue Donauquerung laufen", erwartet Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner. Ab 2019 wird mit dem Bau der Autobahnauffahrt Universität ein weiteres Linzer Verkehrsprojekt in Angriff genommen. Laut Magistrat erfolgen nächste Woche Bewilligung und Bekanntgabe der Bauvorhaben im Stadtgebiet.
Baustellen 2018
• A7 Bypassbrücken:
Jänner: Einengung von Fahrstreifen, Höhe Hafenstraße. Sperre Radweg Ost, Umleitung über Radweg West.
Februar bis Juni: Verlegung aller vier Fahrspuren auf Richtungsfahrbahn Freistadt nördlich der Donau. Sperre Radweg West für 20 Monate, Umleitung über Radweg Ost.
Juli bis November: Verlegung aller vier Fahrspuren auf Richtungsfahrbahn Linz, Sperre der Auffahrt Richtung Freistadt bei der Anschlussstelle Urfahr, Umleitung über Dornach.
• A26 Westring:
Vorarbeiten: Radwegverlegung zwischen Linz und Puchenau direkt an die Donau.
Ab Herbst: Baustart Hängeseilbrücke über die Donau in Linz-St. Margareten. Geplante Verkehrsfreigabe im Jahr 2023.
• Neue Donaubrücke:
Die geplante Fertigstellung ist für 2020 anvisiert.
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