Erinnerung
Linz gedenkt der Reichspogromnacht

IKG-Präsidentin Charlotte Herman, Kantor Ville Lignell, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Vizebürgermeisterin Karin Hörzing, Bischof Manfred Scheuer, Superintendent Gerold Lehner und IKG-Vizepräsident Martin Kamrat enthüllten eine zusätzliche Gedenktafel im Vorraum der Synagoge. | Foto: Land OÖ/Schauer
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  • IKG-Präsidentin Charlotte Herman, Kantor Ville Lignell, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Vizebürgermeisterin Karin Hörzing, Bischof Manfred Scheuer, Superintendent Gerold Lehner und IKG-Vizepräsident Martin Kamrat enthüllten eine zusätzliche Gedenktafel im Vorraum der Synagoge.
  • Foto: Land OÖ/Schauer
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Bei der Gedenkfeier in der Linzer Synagoge wurde die Historikerin Verena Wagner geehrt.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, der sogenannten  Reichspogromnacht,  wurde die Linzer Synagoge von den Nazis niedergebrannt. 80 Jahre später lud die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) Linz zu einer Gedenkfeier in die Synagoge. Vertreter aus Politik, Religionsgemeinschaften, Kultur und anderen folgten der Einladung von Präsidentin Charlotte Herman und Vizepräsident Martin Kamrat. Unter den Ehrengästen: Landeshauptmann Thomas Stelzer, Vizebürgermeisterin Karin Hörzing, Diözesanbischof Manfred Scheuer, Bischof em. Maximilian Aichern und der evangelische Superintendent Gerold Lehner. Die Linzer Autorin Anna Mitgutsch las aus dem Buch „Der SS-Staat“ des Holocaust-Überlebenden Eugen Kogon, der in einem Kapitel in beklemmender und ungeschönter Weise von der Folter, Demütigung und Ermordung von holländischen Juden im KZ Buchenwald berichtet.

Ehrung für Verena Wagner

Einen berührenden und beklemmenden Höhepunkt der Feier gestaltete die Historikerin Verena Wagner. Sie ließ in der Lesung aus ihrem jüngst erschienenen Werk „Linz 1918/1938 – Jüdische Biographien“ Zeitzeugen zu Wort kommen. In vielen direkten Zitaten erzählten sie von den schrecklichen Stunden der Reichspogromnacht. Sie berichteten von Todesangst, Demütigungen, lachenden Zuschauern, verwehrter Hilfe und blankem Entsetzen. Für ihre Verdienste wurde Wagner von der Israelitischen Kultusgemeinde ein großer Dank ausgesprochen.

Tafel für bislang unbekannte Opfer

Sie hat sich seit fast zwei Jahrzehnten der Erforschung der jüdischen Lokalgeschichte verschrieben, entwickelte Ausstellungen mit, war an der Errichtung des Museums in der Synagoge Linz beteiligt und brachte vier Publikationen heraus. Ihre Recherchen führten sie in die ganze Welt, um mit überlebenden jüdischen Linzern oder deren Nachkommen zu sprechen. So konnte Wagner 43 bislang unbekannte Opfern ausforschen. Eine zusätzliche Gedenktafel mit deren Namen wurde am Ende der Feier im Vorraum der Synagoge enthüllt.

Die Verlesung der insgesamt beinahe 200 Namen der jüdischen Opfer war eingebettet in Kaddish-Gebete im Gedenken an die Verstorbenen, die von Kantor Ville Lignell vorgetragen und vorgebetet wurden

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