Prozess
Linzerin teilte IS-Propaganda im Netz und findet Hitler lustig
Aufgetakelt mit falschen Wimpern, eine dicke Schicht Schminke, roter Lippenstift und blondierte Haare, dazu zerrissene Jeans und Schuhe einer Nobelmarke – eine typische Anhängerin der Terroroganisation IS stellt man sich anders vor.
LINZ. Eine 20-jährige Linzerin musste sich am Freitag, 22. September, vor Gericht und zwölf Geschworenen für das Verbrechen der terroristischen Vereinigung in Kombination mit dem Verbrechen der kriminellen Organisation sowie das Verbrechen nach dem Verbotsgesetz verantworten. Die junge Auszubildende hat laut Anklage über Instagram und WhatsApp IS Propaganda – in Form von Bildern und Lobgesängen auf die Terrororgansiation – sowie Judenfeindliches- und NS-verherrlichendes Material verbreitet. Dazu bekannte sie sich teilweise schuldig, gestand die Verbreitung des Materials, habe damit aber niemandem schaden wollen.
Rechtfertigungsversuch: "Hitler sieht lustig aus"
Während der Verhandlung drängte sich immer wieder der Verdacht auf, dass die Linzerin dem Verhandlungsgegenstand nicht folgen konnte. In größtenteils dahingestammelten Halbsätzen versuchte sich die 20-Jährige zu rechtfertigen. Einerseits habe sie damit auffallen wollen, dass sie sich beim Thema Religion gut auskenne, andererseits wollte sie die geteilten Bilder von Adolf Hitler als Meme, weil dieser "lustig aussieht", verstanden wissen. Auf einem dieser "Memes" war etwa zu lesen "Ich hätte alle Juden töten können, aber ich habe einige am Leben gelassen, um euch zu zeigen, wieso ich sie getötet habe“. Die bisher unbescholtene Linzerin fasste 15 Monate bedingt auf drei Jahre aus. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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