Rasanter Anstieg von Sozialhilfeempfängern: plus 53 Prozent
Die Stadt Linz zahlt 2012 sieben Millionen Euro an Sozialhilfe. 2011 waren es noch 6,2 Millionen.
LINZ (al). Die Anzahl der Sozialhilfeempfänger in Linz ist seit vergangenem Jahr rasant gestiegen. Durchschnittlich bezogen knapp 2400 Menschen im ersten Halbjahr 2012 die Mindestsicherung von 840 Euro. In den ersten sechs Monaten des Vorjahres gab es 1726 Betroffene, also 40 Prozent weniger als 2012. Im Juni ist mit 53 Prozent der größte Anstieg zu erkennen. "Normalerweise sinkt im Juni die Zahl der zu Unterstützenden, da es Möglichkeiten saisonaler Beschäftigungen gibt. Der gegenteilige Trend macht uns in der Sozialpolitik ernsthafte Sorgen", so Sozialreferent Klaus Luger. Trotz des Anstiegs der Sozialhilfebezieher ist die Arbeitslosenquote in Linz verhältnismäßig niedrig. Mit 4,2 Prozent hat Linz nach Salzburg den zweitniedrigsten Wert aller Landeshauptstädte.
Die meisten Haushalte (37 Prozent) beziehen die Mindestsicherung aufgrund einer zu geringen Leistung des Arbeitsmarktservices (AMS). In diese Gruppe fallen Personen, die sich in Umschulungen und Weiterbildungsprogrammen des AMS befinden. Seit vorigem Jahr hat sich die Zahl der Personen verdoppelt. "Eine qualifizierte Weiterbildung ermöglicht mehr Chancen am Arbeitsmarkt", sagt Luger. Die zweitgrößte Beziehergruppe sind mit 26 Prozent Haushalte, die über kein Einkommen verfügen. Das sind jene, die tatsächlich arbeitslos sind. Weitere Bezugsgründe sind geringes Einkommen, zu niedrige Unterhaltszahlungen oder Pensionsvorschüsse.
Die Stadt Linz plant für 2012 Ausgaben in der Höhe von sieben Millionen Euro, um die Unterstützung zu gewährleisten. Bis dato zahlte die Stadt 3,5 Millionen Euro an Sozialhilfe aus. Das sind bereits um 500.000 Euro mehr als im Vorjahr.
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