Raumschiff
Stadt verkauft Haus – Kulturverein auf Raumsuche
Weil die Stadt Linz das Gebäude am Pfarrplatz verkaufen möchte, droht dem Kulturverein Raumschiff das Aus.
LINZ. Schlechte Nachrichten für die Kulturinitiative "Raumschiff Linz". Die Stadt möchte das Haus am Pfarrplatz, wo der Verein seit 2016 untergebracht ist, verkaufen. Der Mietvertrag läuft daher mit Ende des Jahres aus. Enttäuscht ist man bei der Raumschiff-Crew über die sehr kurzfristige Kommunikation seitens der Stadt. So habe man erst auf Nachfrage von den Verkaufsplänen erfahren. Das Programm für 2020 sei natürlich schon weitgehend geplant.
Offener Brief fordert Lösung
In einem offenen Brief an Bürgermeister Klaus Luger und Kultur-Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer und andere Mitglieder der Stadtregierung fordert das Raumschiff und zahlreiche Unterstützer aus der Kunst- und Kulturszene "umgehend eine langfristige, stabile Lösung" zu finden. Ansonsten drohe die Erfolgsgeschichte abrupt zu enden.
Mehr als 200 Veranstaltungen
In den letzten sechs Jahren haben Absolventen der Kunstuniversität mit dem Raumschiff eine Lücke im Linzer Kulturuniversum geschlossen und besonders jungen Künstlern die Möglichkeit geboten, ihre Arbeiten zu präsentieren. Mehr als 200 Ausstellungen, Performances, Theatervorstellungen, Konzerte, Workshops und Lectures unterstreichen die Bilanz.
"Wenn sich Linz auch weiterhin als Kulturstadt verstehen will, dann muss die Stadtpolitik dem Verein dringend eine Lösung anbieten", heißt es in dem Schreiben.
Die Verantwortlichen des Raumschiffs stehen für Gespräch zur Verfügung.
Politik bestätigt Verkauf
Im Büro von Stadträtin Regina Fechter bestätigt man die Verkaufsabsichten. Es könne zwar sein, dass der Verein noch etwas länger im Haus bleiben kann. Da die künftige Nutzung aber noch nicht klar ist, habe man den Mietvertrag vorsorglich nicht verlängert. Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer sichert der Raumschiff-Crew gegenüber der StadtRundschau ihre Unterstützung bei der Raumsuche zu. Man müsse aber akzeptieren, dass die Immobilie auslaufe. Denkbar wäre aus Sicht von Lang-Mayerhofer eine Art Pop-up-Betrieb, bei dem das Raumschiff temporär Leerstände bespielt.
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