Nach WKO-Kritik
Hein verteidigt autofreien Hauptplatz
Vizebürgermeister Markus Hein hat seine Pläne für einen autofreien Hauptplatz konkretisiert. Kritik von der Wirtschaftskammer weist er als "rückständig" zurück.
LINZ. Nach seiner Ankündigung den Hauptplatz im Sommer autofrei zu machen, hat Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ) das Vorhaben konkretisiert. So soll die "Metamorphose von einer Hitzeinsel zu einem grünen und autofreien Freizeitraum" in drei Schritten erfolgen. Den Anfang macht die Rathausgasse, die noch vor Ferienbeginn zur Fußgängerzone werden soll. Der zweite Schritt betrifft die Klosterstraße, die ebenfalls für den Durchzugsverkehr gesperrt werden soll. Möglicherweise passiert auch das schon in diesem Sommer. In einem dritten Schritt soll der Hauptplatz begrünt und damit attraktiviert werden.
"Erfreuliches Signal"
Für die Grünen, die sich wie die Neos und viele NGOs schon lange für einen autofreien Hauptplatz einsetzen, ist die Ankündigung Heins ein "erfreuliches Signal".
„Ich hoffe, dass die Pläne nun auch in die Tat umgesetzt werden. Schließlich sind autofreie Stadtzentren die Zukunft und werden von den Menschen gut angenommen“, sagt Stadträtin Eva Schobesberger.
Neos-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik gehen die Pläne nicht weit genug. Er fordert, den "ineffizienten, motorisierten Individualverkehr" aus der ganzen Innenstadt zurückzudrängen und jeden vierten Parkplatz zugunsten von Bäumen aufzugeben.
WKO fürchtet um Geschäfte
Doch nicht alle freuen sich über einen autofreien Hauptplatz. Die Wirtschaftskammer Linz-Stadt spricht sich gegen jede weitere Verschärfung des Einfahrtsverbotes oder Sperren aus. Unternehmer und Bewohner würden die Zufahrtsmöglichkeit brauchen. "Mit einem totalen Fahrverbot vertreibt man die Geschäfte rund um den Hauptplatz, zerstört intakte Wirtschaftsstrukturen und fördert schwer vermietbare Leerflächen", sagt Klaus Schobesberger, Obmann der WKO Linz-Stadt.
Hein: "WKO hat nur wenig dazugelernt"
Der Konter von Hein auf diese Kritik fällt scharf aus. Die WKO weigere sich "einzementierte und rückständige Positionen aufzugeben und beweise erneut, dass sie seit den 70er Jahren des letzten Jahrtausends nur wenig dazugelernt hätte. "Die Ablehnung ähnelt jener Argumentation, mit der sich die WKO OÖ auch gegen die Umwandlung der Landstraße in eine Fußgängerzone sträubte", so Hein.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.