Fastenzeit: Flüssiges, Fische und andere Köstlichkeiten sind erlaubt
Nach dem Fasching heißt es kürzer treten, doch nicht alles ist verboten
Nach kirchlicher Tradition sollte man von Aschermittwoch bis Ostern auf Fleisch verzichten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man gänzlich auf den Genuss verzichten muss.
LINZ (ah). Franz Fröhlich von der Goldküste im Lentia: „In der Fastenzeit ist der Hering weiterhin einer der beliebtesten Fische.“ Doch der beliebte Meeresbewohner ist nicht die einzige Köstlichkeit, die in der Fastenzeit von den Linzern geschätzt wird. „Besonders heimische Fische aus biologischer Zucht werden immer mehr verlangt“, weiß Fröhlich zu berichten. Dies können Forellen, Saiblinge oder Karpfen sein. Und auch ein anderer Umstand ist sehr begrüßenswert. Fröhlich: „Immer mehr Konsumenten legen bei Meeresfischen Wert darauf, dass sie aus nachhaltiger Fischerei stammen.“ Gefragt sind auch in der Fastenzeit die edleren Garnelen, Krabben und Muscheln. „Feste werden auch in der Fastenzeit gefeiert und dort greifen die Menschen auch gerne zu exklusiverer Ware.“ Die Umsatzzahlen von Weihnachten oder Silvester werden selbstverständlich in der Zeit von Aschermittwoch bis Karfreitag nicht erreicht.
Biber und Bier waren den
Mönchen im Mittelalter erlaubt
Kaum ein Linzer wird auf die Idee kommen, einen Biber in oder außerhalb der Fastenzeit zu verspeisen. Da sich die Nagetiere die meiste Zeit im Wasser aufhalten, waren sie vom strengen Fastengebot des Mittelalters ausgenommen und standen daher mit Vorliebe auf den Speisekarten der Klosterküchen. Zur damaligen Zeit wurde das Fasten sehr streng genommen und die Gefahr sich dadurch sehr einseitig zu ernähren war enorm. Die findige katholische Kirche fand dafür einen Ausweg. Das von den Mönchen selbst gebraute Bier fiel nicht unter das Gebot des Verzichtes. „Flüssiges bricht fasten nicht“ war daher der Leitspruch, den sich viel Gläubige auf ihre Fahnen hefteten. Heute ist die Situation eine andere. Viele Linzer verzichten in der Fastenzeit auf Alkohol, Süßigkeiten und andere Genussmittel, um zu sich selbst zu finden. Da für viele ein Verzicht auf Fleisch heute kein Fasten mehr bedeutet, stellt dies eine sinnvolle Alternative dar.
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