11.000 Arbeitssuchende in Linz
Linzer Bürgermeister warnt: "Sozialer Frieden in Gefahr"

Rund 11.000 LinzerInnen sind derzeit auf Jobsuche – Tendenz steigend. | Foto: ilona75/panthermedia
  • Rund 11.000 LinzerInnen sind derzeit auf Jobsuche – Tendenz steigend.
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Noch nie habe es in so kurzer Zeit einen so hohen Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Stadt gegeben, warnt Bürgermeister Klaus Luger. Ohne einen gemeinsamen Kraftakt der Sozialpartner sei der soziale Frieden in der Stadt in Gefahr.

LINZ. Passenderweise widmete sich Bürgermeister Klaus Luger an seinem "ersten Arbeitstag" nach überstandener Corona-Quarantäne gleich dem Thema Arbeit. "Ich darf wieder arbeiten gehen. Es ist so viel schöner, wenn man in Freiheit ist", so Luger in seiner ersten Pressekonferenz aus dem Rathaus nach zehn Tagen im Homeoffice.

Dramatische Lage am Linzer Arbeitsmarkt

Zu den Fakten: Die Arbeitslosigkeit in Linz ist im Jahresvergleich um rund 60 Prozent angestiegen. Knapp 11.000 LinzerInnen sind derzeit beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitssuchend gemeldet. Zum Vergleich: Am Höhepunkt der Weltwirtschafts- und Finanzkrise 2010 waren 4.000 LinzerInnen auf Arbeitssuche. "Wir haben es derzeit mit einer viel dramatischeren Situation zu tun", sagt Luger. Noch nie habe sich die Lage am Arbeitsmarkt in der Stadt in so kurzer Zeit so abrupt verschlechtert. 

Sieben Jahre bis sich Lage wieder normalisiert

Zudem seien sich alle ExpertInnen einig, dass sich die Krise noch weiter verschärfen werde. So weist Luger etwa auf langsam auslaufende Kurzarbeits-Modelle oder in der Krise gewährten Stundungen hin. Nach Analysen der Stadtforschung Linz könnte es bis zu sieben Jahre dauern, bis die Arbeitslosigkeit wieder gesenkt werden konnte.

Sozialer Frieden in Gefahr

"Eine Gesellschaft die akzeptiert, dass zehn Prozent in Dauerarbeitslosigkeit sind, wäre eine Gesellschaft, die akzeptiert hat, dass sie bereits aufgespalten ist", warnt Luger davor, dass der soziale Friede im Land in Gefahr sei. Der Linzer Bürgermeister fordert rasche Gegenmaßnahmen. Das Linzer Stadtoberhaupt schlägt eine vorübergehende Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 80 Prozent vor. "Nicht alle werden das Glück haben, sofort wieder einen Job zu bekommen, wenn die Wirtschaft in Linz wieder anspringt", macht Luger auch der Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit Sorgen. Derzeit dauert es rund sieben Monate bis Arbeitssuchende in der Stadt eine neue Anstellung finden – "Tendenz steigend und das ist auch klar bei den ökonomischen Prognosen", so Luger. Hier seien sozialpartnerschaftliche Anstrengungen gefragt, "Strategien zu entwickeln", um Langzeitarbeitslosen "Wiedereinstiegsmöglichkeiten" zu bieten.

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