WKOÖ
Nahversorger zur Stärkung der Ortszentren
Ein Förderprogramm für Nahversorger soll leerstehenden Geschäften in Gemeinden in Oberösterreich entgegenwirken.
LINZ. In immer mehr Gemeinden in Oberösterreich stehen Geschäftsflächen leer. Im Rahmen einer aktiven Raumordnung soll ein Priorisierungsmodell Abhilfe schaffen.
Nahversorger innerhalb der Ortstafeln
Für Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner steht fest: "Nahversorger sollen sich in Zukunft innerhalb der Ortstafeln ansiedeln, um die Ortzentren zu stärken." Ist für einen Neubau eines Lebensmittelgeschäftes im Ort kein Platz, sollen leerstehende Geschäftsflächen dafür genutzt werden. Als letzte Möglichkeit sollen Neuflächen verbaut werden.
Förderprogramm für Nahversorger
Mit einem Förderprogramm des Landes OÖ für Nahversorger soll der tägliche Einkauf im Ort auch weiterhin ermöglicht werden. "Von 2008 bis einschließlich 31. Juli 2019 wurden insgesamt 2.763 Nahversorgungsprojekte in Oberösterreich vom Land gefördert. Dabei wurde mit einem Förderbetrag von rund 25 Millionen Euro des Wirtschaftsressorts ein Investitionsvolumen von mehr als 215 Millionen Euro ausgelöst", sagt Achleitner. Das Programm richtet sich etwa an Lebensmittelhändler, Fleischer, Bäcker sowie Gastronomiebetriebe und Konditoreien. Gefördert werden beispielsweise die Neuerrichtung, Modernisierung und Erweiterung eines Betriebes. Auch Jungunternehmer sollen bei der Übernahme des Elternbetriebes unterstützt werden.
54 oö. Gemeinden ohne Nahversorger
"Gründe für das Fehlen eines Nahversorgers sind häufig die fehlende Unternehmensnachfolge und, dass sich ein eigenes Geschäft nicht rechnen würde", erklärt WKOÖ-Vizepräsidentin Angelika Sery-Froschauer. Insgesamt müssen laut Wirtschaftskammer OÖ zur Zeit 54 oberösterreichische Gemeinden ohne Nahversorger auskommen. Die Versorgung sei aber nach wie vor gut, denn betroffen seien vor allem Kleinstgemeinden. Dadurch sei die Wegstrecke zum nächsten Geschäft meist sehr kurz. Laut Achleitner dürfe das Denken nicht an Gemeindegrenzen aufhören, sondern man müsse in Regionen denken.
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