Kanon, Gospel und Musical
Große Teilnehmertreue, vielfältiges Liedgut und an die 600 vor allem weibliche Stimmen – dies macht das alljährliche Jugendsingen in Bischofshofen aus. Organisator Johann Kellner führt durch die Hermann- Wielandner-Halle.
Zappelnde, aufgeregte Kinder, zahlreiche Instrumente, die gar nicht still sein wollten, ein gefüllter Zuschauerraum und an die 600 kleine und große Stimmchen, die eingesungen werden wollten – so zeigte sich das diesjährige Jugendsingen des Bezirks in der Hermann-Wielandner-Halle. 21 Chöre bzw. Schulklassen zeigten vergangene Woche wieder, dass sich der erbrachte Musikunterricht auszahlt. „Die Treue der Teilnehmer ist insgesamt sehr groß“, bewertet Organisator Johann Kellner die musikalischen Ambitionen der Pongauer Schulen und Chöre, „zum Beispiel ist die St. Johanner Musikhauptschule bereits seit 20 Jahren immer mit drei Klassen vertreten. Auch das Ennstal ist ein dichter musikalischer Raum, der alljährlich auftritt“ – großes Engagement und dabei ging es dieses Jahr, wettbewerbstechnisch, um nichts, denn heuer findet kein Landesjugendsingen statt. „Die Freude am gemeinsamen Singen und das Hören anderer Gruppen steht bei dieser Traditionsveranstaltung im Vordergrund“, weiß Kellner, dem in jahrelanger organisatorischer wie musikalischer Erfahrung einiges mehr aufgefallen ist, „jahraus, jahrein bemerke ich, dass mehr Mädchen als Jungen musikalisches Interesse zeigen und dies zieht sich durch alle Orte und Altersgruppen. Besser wird es im Instrumentalunterricht, aber auch dort zeigt der Trend auf weibliche Spielerinnen.“ Warum das so ist, kann er sich aber nicht erklären. Ein Chor, bei dem diese These ins Leere geht, ist der 50-köpfige Schulchor der Volksschule Radstadt, der mit einem ganzen Bus zum Jugendsingen angereist war.
„Die Zuschauer klatschen auch, wenn man Fehler macht“
„Bei uns sind Burschen auch dabei“, erklären die Zweit- und Drittklässlerinnen Stefanie, Marlene, Laurita und Lona kurz vor ihrem Auftritt. Die Mädels sind zwar aufgeregt, aber nicht ängstlich, „Die Zuschauer sind nett und klatschen immer, auch wenn ein Fehler passiert.“ Mit „Hans, bleib do“ und „Sei doch mal Pirat“ geht's auf die Bühne, wo die Aufregung ihren Höhepunkt erreicht, aber kurz nach dem Beginn wie weggeblasen scheint. Alles geht gut und mit deutschsprachigen Liedern, traditionell und modern, befindet sich der Radstädter Chor in bester Gesellschaft. „Gesungen werden gerne Volkslieder, aber auch Modernes“, beschreibt Johann Kellner das vorgebrachte Repertoire.
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