Vortrag Salzburger Bildungswerk
Bernd Resch beleuchtet Chancen und Risiken der Datenwelt
Bernd Resch, Professor im Fachbereich Geoinformatik der Paris Lodron Universität Salzburg und Referent eines Vortrages des Salzburger Bildungswerkes Tamsweg, thematisierte die Nutzung von Daten in der digitalen Ära.
TAMSWEG. Unter dem Titel "Was passiert mit unseren Daten" präsentierte Bernd Resch einen informativen Vortrag in der Wirtschaftskammer Tamsweg, organisiert durch das Salzburger Bildungswerk Tamsweg. Der Vortrag spannte den Bogen von Digitalisierung über künstliche Intelligenz bis hin zu den Vor- und Nachteilen der Datenverwendung. Der Referent beleuchtete die Digitalisierung, künstliche Intelligenz und deren vielfältige Anwendungen, fokussierte jedoch vor allem auf das zentrale Thema der Daten und ihrer Nutzung.
Beispiele der Datenbeschaffung
Resch begann mit konkreten Beispielen, die verdeutlichten, wie umfassend unsere Daten gesammelt werden. Jede E-Mail, jeder Klick auf einer Website und selbst physische Bewegungen werden aufgezeichnet und verkauft. Der Referent zeigte auf, dass diese Daten nicht nur für Service-Verbesserungen und Nutzungsanalysen genutzt werden, sondern auch zur gezielten Profilbildung, beeinflussenden Werbung und sogar zur Produktentwicklung.
Negative und positive Anwendungen
Ein kritischer Punkt, den Resch ansprach, war das negative Phänomen des Social Scoring, bei dem Menschen anhand ihrer Daten bewertet werden. Das ist in China Realität und demokratiepolitisch mehr als gefährlich. Genau so wie "Deep Fake", also die Erstellung von manipulierten digitalen Inhalten, insbesondere von Videos, mithilfe von künstlicher Intelligenz und tiefen neuronalen Netzwerken.
Doch auch positive Aspekte wurden beleuchtet, insbesondere die Nutzung von künstlicher Intelligenz im Katastrophenschutz, wie am Beispiel der Übung "AIFER" verdeutlicht wurde. Positiv wirkt sich Künstliche Intelligenz (KI) dabei insbesondere durch die Auswertung heterogener Datenquellen aus. Durch die Automatisierung der Analyse von Erdbeobachtungsdaten und Informationen aus dem Internet, einschließlich Social Media Posts, ermöglicht KI eine präzise Quantifizierung des räumlichen Ausmaßes sowie der betroffenen Gebiete und potenziellen Schäden bei Naturkatastrophen. Diese fortschrittlichen Analysefähigkeiten gestatten eine schnellere und effizientere Reaktion auf Katastrophen, indem sie den Einsatz von Ressourcen – also Hilfsgüter, Einsatzkräfte und Einsatzmaterial – gezielter und situationsgerechter gestalten.
Genauso positiv sind Auswertungen für die medizinische Diagnostik, da hier KI das raschere und genauere Erkennen von Krankheiten oder Störungen im Körper, wie etwa Tumoren, ermöglicht.
Regulierungen
Der Vortrag thematisierte auch die bestehenden und in Arbeit befindlichen Regulierungen, wie die DSGVO (europäische Datenschutzgrundverordnung) und die in Ausarbeitung befindlichen Acts (Grundverordnungen) für künstliche Intelligenz und digitale Dienste (Artificial Intelligence Act und Digital Services Act). Dabei wurden Schutzmechanismen für vulnerable Gruppen, das Verhindern von öffentlichem Social Scoring und die Moderation von illegalen Inhalten diskutiert.
Zukunftsperspektiven
Bernd Resch schloss den Vortrag mit eindringlichen Gedanken zur Zukunft, betonend, dass 65% der zukünftigen Jobs heute noch nicht existieren. Die Herausforderung der Ausbildung, die ethischen Entscheidungen von Maschinen und die Notwendigkeit der Regulierung von künstlicher Intelligenz wurden als essentielle Themen für die Gesellschaft hervorgehoben. Er betonte die aktuellen Forderungen der Industrie an zukünftige Mitarbeiterinnen und MItarbeiter: Kreativität, Flexibilität und Kommunikation.
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