"Straßenlaternen aus" im Lockdown
Die Gemeinden bewerten das durchwegs unterschiedlich
Im Corona-/Covid-19-Lockdown schaltet St. Michael die Straßenbeleuchtung früher ab als sonst. Gibt es ähnliche Überlegungen auch in den anderen 14 Gemeinden. Wir haben am Dienstagnachmittag in allen Lungauer Gemeindeämtern eine diesbezügliche Anfrage deponiert. Ein paar Antworten haben wir bereits erhalten – aus Unternberg, St. Margarethen, Muhr, Ramingstein, St. Andrä, Mauterndorf und Mariapfarr.
LUNGAU. Im Corona-Lockdown schaltet beispielsweise die Marktgemeinde St. Michael im Lungau seine Straßenbeleuchtung, täglich, um 23 Uhr, ab. So spart die Marktgemeinde während der nächtlichen Ausgangsbeschränkungen Energie – wir berichten in diesem Beitrag (einfach anklicken und lesen, wenn du magst) darüber. Natürlich wollten wir jetzt auch wissen, ob das Thema „Licht aus“, neben St. Michael, auch noch in weiteren Lungauer Gemeinden ein Thema ist, und ob dort Überlegungen in der Richtung angestellt werden. Wir fragten daher in den weiteren 14 Kommunen des Salzburger Lungau nach: Gibt es solche Pläne in Ihrer Gemeinde, schalten Sie die Laternen ab? Und auch nach etwaigen Beweggründen haben wir gefragt. Aus Unternberg, St. Margarethen, Muhr, Ramingstein, St. Andrä, Mauterndorf und Mariapfarr haben wir bereits Antworten erhalten.
Unternberg lässt "Licht nicht ausgehen"
"Die kommunale Straßenbeleuchtung in der Gemeinde Unternberg bleibt aufrecht wie bisher", antwortete uns der Bürgermeister von Unternberg, Peter Sagmeister. "Es ist ja erlaubt nach 20 Uhr sich die Füße zu vertreten und Sport auszuüben", argumentiert er. "Ebenso sind ja die Menschen auch berufstätig und somit sehe ich keinen Grund, warum das 'Licht ausgehen' sollte."
St. Margarethen schaltet früher ab
Die Gemeinde St. Margarethen verkürzt im Lockdown die Einschalt-Zeiten ihrer Laternen. Die St. Margarethener schalten die Straßenbeleuchtung um 22 Uhr ab; normalerweise – also außerhalb es Lockdowns – brennt sie in der Lungauer Murtal-Kommune bis 24 Uhr, wie uns Amtsleiter Stefan Hofer Auskunft erteilte. „20 Uhr ist für uns zu früh“, erklärt er, „vor allem, da es ja auch Ausnahmen für die Ausgangssperre gibt.“
Muhr hat ganzjährig „intelligente“ Laternen
„Wir werden die Straßenbeleuchtung nicht ganz ausschalten – auch wir haben Schichtarbeiter beziehungsweise bei Notfällen soll die Sicherheit weiter gegeben sein“, erläutert uns der Amtsleiter der Nationalparkgemeinde Muhr, Rudolf Winter. Er ergänzt: „Unsere ‚intelligente‘, sparsame Straßenbeleuchtung in Muhr ist mit Sensoren ausgestattet, das heißt, nur bei Geh- und Straßenverkehr wird auf Vollbeleuchtung umgestellt.“
Ramingstein: Stets spätestens um 23.30 Uhr
In der Gemeinde Ramingstein ist es so, dass die Ortsbeleuchtung der Gemeinde immerwährend – also im Corona-Lockdown und auch in den restlichen Monaten, in den "normalen" Zeiten also – zwischen 23 Uhr und 23.30 Uhr abgeschaltet wird; um fünf Uhr morgens wird in Raminstein dann üblicherweise wieder eingeschalten. Das teilte uns Amtsleiter Sebastian Tosch mit.
St. Andrä ändert im Lockdown nichts
Die Gemeinde St. Andrä im Lungau ändert ihre Beleuchtungszeiten nicht. Wie uns Bürgermeister Heinrich Perner informierte, werde die übliche Nachtschaltung, wo kein Licht brennt, von ein Uhr bis in die Morgenstunden (je nach Dämmerung) beibehalten.
>> Unsere Online-Community hat abgestimmt, das ist das Stimmungsbild (9. November 2020, 11 Uhr):
Mauterndorf nennt Argumente für das Licht
„Wir werden in unserer Gemeinde die Straßenbeleuchtung nicht abschalten“, lautet die Antwort von Herbert Eßl, Bürgermeister von Mauterndorf, auf unsere Anfrage. „Gerade in dieser Ausnahmesituation mit ihren Einschränkungen ist es wichtig ein Mindestmaß an Normalität aufrecht zu halten“, führt Eßl aus. „Dazu gehört auch eine ordnungsgemäße Straßen- und Wegbeleuchtung. Auch Sicherheitsaspekte sind zu berücksichtigen. Viele Menschen reagieren auf den Lockdown mit Depressionen und hier ist Licht ein wichtiger Faktor zur Verbesserung ihres Befindens“, sagt der Mauterndorfer Ortschef.
Mariapfarr bewertet es ähnlich wie Mauterndorf
Ähnlich wie in Mauterndorf bewertet man das Ganze in der Nachbargemeinde Mariapfarr. Die Gemeinde Mariapfarr werde die Straßenbeleuchtung nicht abschalten, teilte uns Amtsleiter Peter Bauer mit. Er erklärt es so, dass just in dieser Ausnahmesituation, vor dem Hintergrund einer Pandemie, und mit den damit einhergehenden Einschränkungen, es wichtig sei ein Mindestmaß an gewohnter Normalität aufrecht zu halten. Dazu gehöre eben auch die Straßen- und Wegbeleuchtung. Und auch Sicherheitsaspekte fließen in die Mariapfarrer Sichtweise mit ein.
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