Melks Glocken machen Urlaub, unsere Ratscher ersetzen den Wecker
Zu Ostern fliegen die Glocken nach Rom. Ihren Job übernehmen in der Zwischenzeit 800 Ratscherbuam und -mädels im Bezirk. Ein Lokalaugenschein in Maria Taferl.
"Wir ratschen, wir ratschen den englischen Gruaß den jeder katholische Christ beten muaß." Traditionell werden am Gründonnerstag bei der Abendmesse die Glocken abgestellt, um den Tod Jesu zu würdigen. Der Volksmund sagt, sie fliegen nach Rom.
Direkt nach der Messe beginnt der erste Einsatz der Ratscherbuam. Für die Kinder und Jugendlichen, oft Ministranten und Jungschar-Mitglieder, heißt es jetzt in den Osterferien drei Tage lang früher aufzustehen. So auch in Maria Taferl. "In unserer Pfarrgemeinde freuen sich unsere Ministranten schon sehr auf die kommenden Tage", ist Pater Andreas Petith stolz auf seine 30 Schäfchen. Bezirksweit werden rund 800 Ratscher drei Tage lang laustark unterwegs sein.
Ratschen liegt im Trend
"Der Trend des Ratschens geht nicht zurück. Es sind immer mehr Kinder und Jugendliche daran interessiert", freut sich Wolfang Zarl von der Diözese St. Pölten, "Beim Sternsingen wird das Geld für soziale Projekte genommen. Beim Ratschen wandert es hingegen oft in die Taschen der Jugendlichen. Manchmal wird es aber auch für soziale Projekte gespendet."
In Maria Taferl wird das Geld zum Beispiel auf die Ratscher aufgeteilt – zusätzlich zu Hunderten Eiern und jeder Menge Schokolade, die unter anderem mit den Worten "D'Ratscherbaum lossen bitten um rote Oa", nach der Landung der Glocken in den heimischen Türmen, gesammelt werden.
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