Qualität hat ihren Wein-Preis
Die Weinhändler erwarten zwischen Qualitäts- und Tafelwein eine Differenz von 100 Prozent.
BEZIRK. "Wenn man als Winzer seine Hausaufgaben macht, ist die Qualität in Ordnung. Und gerade heuer ist kein Jahr der Zufälle", sagt Gerhard Walek, Obmann des Bezirksweinbauverbands Poysdorf. "Wir erwarten für 2013 eine leicht unterdurchschnittliche Ernte mit sehr guten Qualitäten", weiß Josef Pleil, Präsident des Österreichischen Weinbauverbandes. Trotz eines verzögerten Frühjahrs rechnet Pleil mit "wunderschöner Zuckerreife und solider Säure" bei Weißweinen und dunklen, kernigen Rotweinen. "Mengenmäßig schaut es beim Grünen Veltliner knapp aus", berichtet Pleil. Hier haben erhebliche Verrieselungsschäden (Befruchtungsprobleme) in manchen Gebieten die Ernte deutlich reduziert, weshalb sich der Präsident "leichte Preissteigerungen" für diese Weinsorte vorstellen kann.
Veltlinerland-Obmann Johannnes Stadler kann das für Falkenstein nur bestätigen. "Da unsere Lagen anders sind, hat die Hitzewelle im Juni der Weinblüte hauptsächlich beim Grünen Veltliner sehr geschadet. Wir haben zwar 17 bis 18 Klosterneuburger Zuckergrade, aber unterdurchschnittlich wenig Menge."
Qualität ist in
Im Weinhandelsberieb Max Rieglhofer wird der Grüne Veltliner nur als Qualitätswein zu einem momentanen Tagespreis von 70 Cent pro Kilo übernommen. Das Tafelweinsegment ist in Österreich durch die Globalisierung komplett weggebrochen. Durch die hohen Weinpreise der letzten Jahre kommt Schankwein z.B. aus Italien.
"Niemand will sich auf einen Tafelweinpreis festlegen", sagt Susanne Rieglhofer. "Die Trauben werden mit 35–40 Cent gehandelt, da kann kein Produzent bei uns überleben. Auch die Sektfirmen, die zum Großteil ihre Grundweine aus Poysdorf beziehen, wollen Qualität", erklärt Rieglhofer, die eng mit Schlumberger zusammenarbeitet. "Ein guter Sekt braucht einen dementsprechenden Grundwein". „Man muss die Winzer dazu bringen, nur noch Qualitätswein zu produzieren und gegebenenfalls die Lese nach hinten zu verschieben", erklärt Gerhard Walek.
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