Karriere-Ende einer Biathlon-Legende

Christoph Sumann hat am berühmten Holmenkollen in Oslo sein letztes Biathlon-Rennen bestritten. | Foto: GEPA pictures
  • Christoph Sumann hat am berühmten Holmenkollen in Oslo sein letztes Biathlon-Rennen bestritten.
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Mit den Wettbewerben im norwegischen Oslo endete nicht nur die Biathlonsaison 2013/2014, sondern auch die Karriere einer der schillerndsten Persönlichkeiten dieses Sportes: Christoph Sumann aus Frojach-Katsch, der in seinem letzten Rennen den 23. Rang belegte, aber dafür seinem Teamkollegen Simon Eder zum Sieg gratulieren durfte.

Gratulationen durfte der nicht nur im heimischen Biathlon-Lager beliebte „Sumi“, wie der Murtaler im Freundeskreis genannt wird, aber auch selbst mehrmals in Empfang nehmen.

Mit drei Medaillen bei Olympischen Spielen und viermal Edelmetall bei Weltmeisterschaften hat sich Sumann in die Geschichtsbücher des heimischen Biathlonsportes eingetragen und für Furore gesorgt.


„Oldie but Goldie“

Aber auch sechs Weltcupsiege durfte der mittlerweile 38-jährige „Vollblutsportler“ feiern und bejubeln. Den ersten im Dezember 2001 im 10-Kilometer-Sprint-Bewerb in Osrblie (Slowakei), es folgten zwei Siege 2007 in Pokljuka (Verfolgung und Massenstart), zwei Triumphe 2009 in Oberhof (Massenstart) und Pokljuka (Einzel, 20 Kilometer) sowie im „zarten“ Alter von 37 Jahren bereits als echter Routinier im März 2013 in Chanty-Mansijsk in der Verfolgung.


Überall beliebt und geschätzt

Mit seiner sympathischen und stets ehrlichen Art („ich rede so, wie mir der Schnabel gewachsen ist“,) hat sich Chris-toph Sumann nicht nur in den Herzen der Murtaler, sondern auch bei den österreichischen, aber auch internationalen Biathlon-Fans positiv verewigt.

Nun verlässt der Sportler aus Frojach-Katsch die Biathlonbühne und wird eine große Lücke nicht nur auf dem sportlichen Sektor, sondern auch menschlich hinterlassen.

Treibende Persönlichkeit

Sumann war sicher jene treibende Persönlichkeit, die den Biathlonsport in Österreich nach der Misere bei den Olympischen Spielen 2006 (Dopingskandal) wieder richtig salonfähig gemacht hat. Einerseits durch seine Leistung, andererseits durch sein Wesen und seinen Charakter.

Karriere nochmals verlängert

Sumi wollte eigentlich schon 2012 die „Flinte ins Korn werfen“, hatte sich aber entschlossen, noch zwei Jahre anzuhängen. Er hat dem Sport alles untergeordnet, ist mit seiner Familie und „Sack und Pack“ kurzfristig nach Inns-bruck gezogen, weil er dort bessere Trainingsbedingungen vorfand. Seine konsequente Arbeit wurde heuer mit der Bronzemedaille im Staffelbewerb bei der Olympiade in Sotschi schließlich auch belohnt.

Rückkehr in die Heimat

Im Sommer wird Sumann wieder fix in seine Heimat nach Frojach-Katsch zurückkehren. Die Vorbereitungen für eine Ehrung und einen tollen Empfang demnächst sind natürlich bereits im Gange.

Wie man Sumi kennt, wird er sicher in irgendeiner Form dem Sport generell erhalten bleiben.

Und wer weiß - der Apfel fällt ja bekanntlich nicht weit vom Stamm - vielleicht tritt eines Tages Christoph Sumanns Tochter in die Fußstapfen ihres Vaters? Die kleine Lea-Marie kann ja bekanntlich bereits ebenfalls auf Erfolge im Langlaufsport in ihrer Altersklasse verweisen und beweist auch bereits beim Biathlon echtes Talent.

Christoph Sumanns beste Sprüche

„Ich überlege mir das mit dem Aufhören vielleicht noch einmal. Und starte bei der nächsten Sommer-Olympiade bei den Schützen“.
Sumann nach 30 Treffern bei
30 Schüssen in Sotschi.

„Ich bin der erste Österreicher seit Toni Polster, der in einem deutschen Fußballstadion bejubelt wird.“
„Sumi“ nach seinem Sieg beim Event in der Schalke-Arena.

„Ich bin im Finish hereingelaufen wie eine angeschossene Milchkuh. Es war sicher nicht zum Anschauen.“
Bei den Olympischen Spielen in Vancouver 2010.

„Nur Bier ist schwer zu bekommen. Wir werden deshalb in den drei Wochen ein bisschen Schmuggel betreiben müssen.“
Bei der Olympiade in Sotschi.

„Wenn ein 40-Jähriger an einem vorbeiläuft, ist das besonders schlimm.“
Als noch „knackiger“ 37-Jähriger nach einem Überholmanöver von Norwegens Altmeister Ole Einar Björndalen.

„Ich habe mir gedacht: Super, jetzt bin ich derjenige, der die Medaille vergackt.“
Sumann nach einem Patzer am Schießstand in Vancouver in der Staffel (letztlich Silber).

„Ich schieße und schieße und die Scheiben waren immer noch Schwarz. Ich habe keine Ahnung, wo die Schüsse waren, es ist aber im Grunde genommen scheißegal.“
Nach vier Schieß-Fehlern im Liegend-Anschlag.

„Als Fünfter nur drittbester Österreicher, das sind ja Schifahrer-Ausmaße.“
Nach einem ÖSV-Doppelsieg durch Eder und Landertinger, Weltcup-Ausklang 2009.

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