E-Tankstellen: Neubau als Vorreiter in Wien
1.000 E-Ladestellen für Wien bis 2020: Die ersten fünf davon werden am Neubau errichtet. In Floridsdorf geht der Ausbau weiter.
NEUBAU. So ganz passend ist der Auftritt des Neubau-Chefs beim offiziellen Fototermin für die neuen E-Tankstellen ja nicht: Markus Reiter kommt nämlich nicht wie man vielleicht erwarten könnte mit dem Elektroauto – sondern bei gefühlten zwei Grad dick eingepackt mit dem Fahrrad.
Umweltfreundlich auf zwei Rädern unterwegs zu sein, ist halt derweil noch einfacher möglich, als auf vier Rändern. Und das soll sich in Zukunft ändern: 1.000 E-Ladestellen auf öffentlichem Grund soll Wien bis 2020 bekommen. Bis Mitte des Jahres werden in einem ersten Schritt in jedem Bezirk fünf Säulen errichtet – zumindest laut Versprechen von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou aus vergangenem Herbst.
Die allererste E-Tankstelle der Stadt wurde medienwirksam Ende Oktober am Alsergrund eröffnet, dann kam lange nichts. In Sachen Ausbau hat nun Neubau die Nase vorne: Im Bezirk werden fünf Ladestellen errichtet. Und zwar hier:
• Westbahnstraße 41-43
• Apollogasse 19
• Zieglergasse 2
• Ahornergasse 5
"Seit Dezember habe ich Druck gemacht, dass wir der erste Bezirk mit neuen E-Tankstellen sind", so Reiter. "Es ist Zeit für eine Mobilitätswende." Kommen soll diese dann spätestens im März: Dann sollen alle fünf Ladestellen am Neubau fertig sein, gebaut wird daran gleichzeitig. Zwei Autos können dann bei einer Tankstelle mit 11 Kilowatt Leistung laden. "Natürlich mit 100 Prozent Ökostrom", betont Reiter – doppelt umweltfreundlich hält schließlich besser. Eine sechste E-Tankstelle – in der Stiftgasse 5-9 – ist derweil noch in der Warteschleife. Grund: der U-Bahn Ausbau.
Fünf Standorte in Floridsdorf
Als nächster Bezirk soll Floridsdorf folgen. E-Tankstellen werden Am Spitz 9, in der Jedleseer Straße 66, in der Brünner Straße 75, in der Stammersdorfer Straße 137 und der Fultonstraße 3 errichtet. „Im Wochentakt geht es dann bis zum Sommer mit jeweils 10 Ladestellen pro Bezirk weiter. Bis Mitte 2018 entstehen so 230 neue öffentliche Ladestellen in ganz Wien“, so Wien Energie-Geschäftsführer Michael Strebl.
Wieso man sich für diese Standorte entschieden hat? "Die Technische Universität hat in einer Studie ermittelt, wo in Wien die meisten Fahrten enden. Ausschlaggebend ist auch die Infrastruktur: Also wo gibt's die zwei benötigten Parkplätze pro Ladestelle und wo gibt's Strom", heißt es von der zuständigen MA 46 (Verkehr). Rund eine Woche soll es dauern, bis eine Ladestelle fertig ist – "auch abhängig davon, wie weit man tatsächlich aufgraben muss."
Wiener investierten 2 Millionen Euro
Ein Baustein des Ausbauprojekts ist die Bürgerbeteiligung. Zur Finanzierung entwickelte die Wien Energie ein Partizipationsmodell für die Bevölkerung. Mit dem Kauf von Gutscheinpaketen konnten sich die Wiener im Herbst am Ausbau der Elektromobilität beteiligen. Statt 2.500 geplanten Beteiligungspaketen wurden 8.000 verkauft. Die Wiener investierten somit 2 Millionen Euro in die Mobilitätswende.
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