Gemeinschaft verhindert Sucht
Persönliche Erfahrungen, bewegende Erlebnisse und bleibende Erkenntnisse stehen im Mittelpunkt der Abschlusspräsentation des „Compassion“-Projektes im G/RG Sachsenbrunn. Im Rahmen dieses Abschlussabends berichten die Schüler/innen über ihren fast zweiwöchigen Einsatz in verschiedensten Sozial-, Bildungs-, Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen, bedanken sich bei ihren Betreuer/inne/n vor Ort und ziehen damit Bilanz. Zu diesem feierlichen Anlass lädt das G/RG Sachsenbrunn traditionellerweise auch einen Ehrengast aus dem Sozialbereich ein, der dann in seiner Festansprache über sein Einsatz- bzw. Wirkungsgebiet berichtet und einen Einblick in jenen Bereich des Lebens bietet, der von vielen lieber vergessen oder gemieden wird.
Auch der heurige Ehrengast schaffte es wieder, seine Zuhörerschaft zu packen, sie aufzurütteln und im besten Sinn des Wortes zu erschüttern. Am heurigen „Compassion“- Präsentationsabend im G/RG Sachsenbrunn sprach Dr. Christian Wetschka, Pastoralassistent der Caritasgemeinde Wien, welcher mit alkoholkranken und obdachlosen Menschen arbeitet. „Das allergrößte Problem in der heutigen Gesellschaft ist die Einsamkeit. Familien und Gemeinschaften zerfallen und übrig bleiben Menschen, die nur mehr mit der Kellnerin im Beisl oder mit Zufallsbekanntschaften beim Würstelstand reden können“, stellte Wetschka zu Beginn seines Vortrags fest. Davor führe das Leben der Betroffenen mehr und mehr auf die schiefe Bahn: Scheidung, Sinnverlust, Flucht in den Alkohol, Kündigung, Wohnungsprobleme bis hin zur Delogierung. Menschen könnten heute von vielen Institutionen professionell behandelt werden, nachhaltig helfen kann man Alkoholikern und Obdachlosen nur, wenn sie in familienähnlichen Strukturen und Gemeinschaften aufgenommen werden und dort Menschen haben, mit denen sie in persönlichem Kontakt stehen.
Neben diesem eindrucksvollen Vortrag standen die vielen sozialen Institutionen aus den verschiedensten Sozialbereichen im Mittelpunkt des Abends, denen die Projektteilnehmer/innen aus den 7. Klassen persönlich für die Möglichkeit dankten, dass sie viele wertvolle und prägende Erfahrungen in unterschiedlichsten Bereichen machen konnten. Dies taten die Jugendlichen in persönlichen Berichten, Bildpräsentationen, aber auch durch musikalische Darbietungen mit Chor bzw. Instrumentalensembles. Beim abschließenden Buffet wurden die persönlichen Kontakte zwischen allen teilnehmenden Gruppen (Schüler/innen, Betreuer/innen, Lehrer/innen, Schulleitung und Eltern sowie Gästen) weiter gepflegt und vertieft.
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