Bezirk Neunkirchen
Bittere Pillen für den Kämpfer für Mobbingopfer
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Heinrich Wicke hat sich für einen Gloggnitzer Schüler (12) eingesetzt, der Opfer von Mobbing-Attacken wurde (die Bezirksblätter berichteten). Inzwischen fühlt sich Wicke allerdings instrumentalisiert.
Mit viel Elan kam Heinrich Wicke aus Enzersdorf an der Fischa nach Gloggnitz, um wachzurütteln. So organisierte er zwei Mahnwachen gegen Mobbing vor der Gloggnitzer Mittelschule und eine weitere Aktion vor der Mittelschule in Ternitz. Über 70 Personen sympathisierten mit seinen Anti-Mobbing-Kundgebungen und leisteten eine Unterschrift gegen Mobbing an Schulen.
Und wie ging's weiter? Wie Wicke den Bezirksblättern anvertraute, ging die betroffene Familie, für die Wicke in Gloggnitz kämpfte, mittlerweile auf Tauchstation. "Die Mutter jenes Jungen, der die Probleme an der Schule hatte, ist für mich nicht mehr erreichbar", so Wicke. Dafür wurden ihm familiäre Probleme zugetragen. Wicke will darüber nicht im Detail sprechen, nahm jedoch in der Folge Kontakt mit dem Jugendamt der Bezirkshauptmannschaft Neunkirchen auf.
Mit offenen Karten spielen
Die Mutter des Zwölfjährigen ist nicht nur bei Wicke auf Tauchstation. Auch die Bezirksblätter-Redaktion teilt das Schicksal des engagierten Mobbing-Bekämpfers. Wicke zieht seine Lehren aus diesem Verhalten: "In Zukunft werd ich mich mit Betroffenen im Vorfeld austauschen, deren Angaben überprüfen und erst danach aktiv werden und an die Öffentlichkeit gehen." Für Wicke stehe zwar außer Frage, dass der junge Gloggnitzer an seiner Schule gemobbt wurde (körperliche Übergriffe auf den Burschen waren schließlich Gegenstand von Ermittlungen der Polizei – Anm. d. Red.). Aber Wicke ist sich heute auch sicher, dass von den Betroffenen nicht alle Karten auf den Tisch gelegt worden sind. "Und instrumentalisieren lasse ich mich nicht", so Wicke.
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