Erneuter Disput in Würflach
Bürgerliste verlässt Gemeinderatssitzung – das bringt Zores

- Die Bürgerliste spricht von einer nötigen Reduzierung der Betriebskosten in der Wellness-Welt.
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Aus gutem Grund verließ die Bürgerliste "Gemeinsam für Würflach" ihren Angaben nach die jüngste Gemeinderatssitzung. Der ÖVP-Ortschef hingegen spricht von der Verweigerung einer "sachlichen Diskussion". Worum es ging? Um Geld und eine schiefe Optik.
WÜRFLACH. Die Mitglieder der Bürgerliste "Gemeinsam für Würflach" rund um Gemeinderat Roland Reiter und die ÖVP unter Ortschef Franz Woltron werden wohl keine Freunde mehr. Zu oft kommt Kritik an Entscheidungen des Bürgermeisters. So auch zuletzt in der Gemeinderatssitzung, welche die Bürgerliste rund um Reiter verließ. Denn der Beschluss eines sogenannten "Superädifikatsvertrages" schmeckte der Bürgerliste ganz und gar nicht. Reiter:

- Gemeinsam für Würflach-Gemeinderat Roland Reiter.
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"Anstatt sich ernsthafte Gedanken über ein schlüssiges Zukunftskonzept für die Wellnesswelt zu machen, mit welchem auch das massive Minus bei den Betriebskosten reduziert werden kann, sollen nun hinter der Wellnesswelt sogenannte Tiny Häuser zur Vermietung errichtet werden. Dazu soll ein 750 m² großes Gemeindegrundstück verpachtet werden. Pachtzins im Jahr: 500 Euro."
Dazu kommt, dass die politische Optik Reiter zufolge ein wenig unschön sei: "Nutznießer dieses für den Pächter äußerst günstig gestalteten Vertrags ist der Ehemann einer geschäftsführenden ÖVP-Gemeinderätin."
Der Vertrag wurde dennoch beschlossen. – Doch Reiter zufolge ist das Ergebnis ungültig: "Zwölf von 19 Gemeinderäten waren bei der Sitzung anwesend. Zu einer gültigen Beschlussfassung bedarf es jedoch der Anwesenheit von 13 Gemeinderäten. Der Superädifikatsvertrag gilt daher als nicht beschlossen."
Bürgermeister kritisiert Bürgerliste
Für ÖVP-Bügermeister Franz Woltron kam indes der Auszug der Bürgerliste-Gemeinderäte überraschend. Er transportiert auf der Volkspartei-Seite:

- Bürgermeister Franz Woltron.
- Foto: Santrucek
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"Ich bat als Bürgermeister Hr. Reiter offene Fragen oder Änderungswünsche zeitgerecht vor der Sitzung mit mir zu besprechen. Es wurden weder Änderungswünsche bekanntgegeben und auch keine Bedenken geäußert."
Hier tadelt der ÖVP-Ortschef auch Gemeinderat Reiter: "Die Würflacherinnen und Würflacher haben ein Recht darauf, dass die von Ihnen gewählten Gemeinderäte sich einer Diskussion stellen und Entscheidungen treffen. Die GR-Sitzung zu verlassen, statt eine demokratische Entscheidung zu akzeptieren, kann nicht im Sinne der Wähler sein. Ich denke die Liste Gemeinsam für Würflach sollte Ihre Vorgehensweise überdenken oder das Wort Gemeinsam aus Ihrer Bezeichnung streichen!"
Die BezirksBlätter haben eine ergänzende Anfrage an den Bürgermeister gestellt, wie es zu dem ungültigen Beschluss kommen konnte. Eine Antwort wird bis Freitag, 9. Juni, erwartet.
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