Neue Details zur Messerstecherei in Wr. Neustadt

Ein Pakistani (50) aus Ternitz wurde niedergestochen. Nun bringt einer seiner ehemaligen Arbeitskollegen aus der Zeitungsbranche das mögliche Motiv für die Bluttat aufs Tablett. Demnach soll der 50-Jährige wiederholt die Pakete von Zeitungskolporteuren gestohlen haben...

WIENER NEUSTADT/BEZIRK. "Ich kenne den Martin Müller (Name v. d. Red. geändert). Er war immer ein ruhiger Mensch, half Menschen als Feuerwehrmann und war in seiner Freizeit als Zeitungskolporteur unterwegs", so der Ternitzer Ludwig Helm (Name. v. d. Red. geändert) über jenen Mann, der im Verdacht steht, am 28. März einen Pakistani in Wr. Neustadt niedergestochen zu haben (die BB berichteten).

Was 2014 geschah

Wie bekannt wurde, war jener Pakistani bis Sommer des Vorjahres als Zeitungskolporteur beschäftigt. "Wir haben ihm alle geholfen, wenn er was gebraucht hat", erzählt Helm. Bloß habe er sich selbst ins Out geschossen. Helm: "Weil er in der Zeitung einen auf Familienmensch gemacht hat: Mir erzählte er, wenn er die fünf Kinder und die Frau in Österreich hat, hört er auf zu arbeiten und lebt nur mehr von der Familienbeihilfe."
Und auch im Job als Zeitungskolporteur kam's zu einem gravierenden Vorfall. Helm: "Es ging um Geld." Nach einer Steuerprüfung soll der Pakistani behauptet haben, dass er keinen Lohn bekommen habe. Und weil die Arbeitgeberin keine schriftliche Bestätigung über die Auszahlungen vorweisen konnte, wurde sie zur Kasse gebeten. Daraufhin wurde der Pakistani gekündigt. Ab diesem Zeitpunkt verschwanden plötzlich Zeitungspakete.

Ein Detektiv ermittelte

"Dann hat der Pakistani angefangen andere Zusteller zu traktieren. Zu einer Kollegin meinte er, wenn ich nicht fahre, dann fährt sie auch nicht. Und es fehlten weiterhin Zeitungspakete."
Kollegen verdächtigten den 50-jährigen Pakistani, die Zeitungen verschwinden zu lassen. Ein Privatdetektiv wurde auf ihn angesetzt.

Showdown am Parkdeck

Folgendes soll sich in jener Nacht abgespielt haben: Wie der Detektiv inzwischen eruierte, versteckte sich der Pakistani immer dann, wenn wieder Zeitungen verschwanden, im Parkhaus beim Neustädter Bahnhof. So auch an jenem 28. März. Doch dieses Mal wurde er von Martin Müller zur Rede gestellt.
Warum er ein Messer dabei hatte? "Alle von uns haben Messer für die Zeitungspakete", so Helm. "Wenn er zugestochen hat, dann wurde das provoziert. Aber warum und wieso muss auch gesagt werden. Er hat alle terrorisiert hat."