Psychoterror in Wohnhaus
In einem Haus der Ternitzer SAG machen sich die Mietparteien gegenseitig das Leben schwer.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Sowohl Franz S. (57) als auch die drei betroffenen Nachbarinnen erklärten im Bezirksblätter-Gespräch unabhängig voneinander, dass sie nur in Ruhe hier leben wollen.
Polizei eingeschaltet
Und dennoch können die Mieterinnen und Franz S. miteinander kein vernünftiges Wort mehr wechseln. Grund für Spannungen lieferte etwa, dass sich der 57-Jährige im Sommer in den Gemeinschaftsgarten der Wohnanlage setzte: "Das hat ihnen absolut nicht gepasst. Mir wurde gesagt, sie wollen nicht, dass ich schaue."
Wegen Franz S.' Starren im Garten wurde von einer Anrainerin einmal sogar die Polizei gerufen.
Rede von Stalking
Anders als S. beurteilen die Mieterinnen die Situation. Eine Frau: "Er hat in die Wohnungen gegafft, komisch gelacht, gerülpst oder in die Stauden gespuckt." "Er ist immer am Gang gestanden, wenn bei uns die Tür aufging", so eine andere: "Und er hat uns im Vorbeigehen den Stinkefinger gezeigt." Auch von nächtlichen Bumperern an der Wohnungstür wird berichtet. "Wenn wir beim Türspion rausschauten, sahen wir ihn gehen", so eine Mieterin.
"Und er sang drei Monate lang im Stiegenhaus 'Jö schau (so a Sau)' und pfiff dazu", berichtet eine Anrainerin und meint: "Ich will nicht mehr da sein. Ich suche eine andere Wohnung, wenn sich die Situation nicht beruhigt."
Auch bei S. haben die Streitereien Spuren hinterlassen: "Ich kann nicht mehr schlafen ohne Schlaftabletten." Dass er vom Gast einer Mieterin geschimpft wurde, war auch nicht gut für seine Psyche: "Er nannte mich Volltrottel, hinichen Hund und andere Dinge."
Tüpfelchen am i
"Wir hatten im Oktober eine Aussprache mit allen Beteiligten. S. entschuldigte sich bei den anderen Mietparteien. Für uns war die Sache erledigt", schildert Sabine Ramser von der SAG Ternitz.
Als am Rande dieser Besprechung bekannt wurde, dass von S. heimlich ein Handyvideo gedreht wurde, war für ihn endgültig der Ofen aus.
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