So gefährlich ist der Straßenverkehr in unserem Bezirk
Lange war Neunkirchen Spitzenreiter bei den Unfalltoten. Jetzt haben und Baden und Gänserndorf überholt. Doch jeder Verkehrstote ist einer zu viel.
BEZIRK NEUNKIRCHEN (bs). In den vergangenen fünf Jahren fanden in Niederösterreich 569 Menschen bei Verkehrsunfällen den Tod. In vier Bezirken - Baden, Gänserndorf, Neunkirchen und Amstetten - passierte ein Drittel der tödlichen Unfälle, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt.
42 Tote in unserem Bezirk
Die meisten Toten waren im Bezirk Baden mit 53 zu beklagen, allein im Vorjahr starben hier 14 Menschen im Straßenverkehr. Im Bezirk Gänserndorf verloren zwischen 2013 und 2017 43 Menschen ihr Leben bei Verkehrsunfällen, im Bezirk Neunkirchen 42.
Zu schnell am Handy
Die Hauptursachen von tödlichen Verkehrsunfällen sind zu hohes Tempo sowie Ablenkung und Unachtsamkeit - Stichwort: Handyfonieren am Steuer. Durch die Aufnahme von Handyfonieren am Steuer ins Vormerksystem und verstärkte Tempokontrollen könnte die Verkehrssicherheit deutlich erhöht werden, weiß man beim VCÖ.
Um die Zahl der Unfälle zu reduzieren, wären auch mehr Discobusse und Anrufsammeltaxis erwünscht. Positive Ansätze gibts es bereits - Veranstalter bieten immer öfter die Möglicheit an, per Sammeltaxi sicher heim zu kommen. Damit Gemeinden dieses Angebot finanzieren können, brauchen sie mehr Unterstützung - und da ist wieder einmal die knausrige Regierung gefordert, denn nur auf den Sparstift zu verweisen, ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss.
Der VCÖ spricht sich deshalb vehement dafür aus, dass ein Teil der Einnahmen aus Verkehrsstrafen den Gemeinden für die Einführung von Disco- bzw. Nachtbussen zur Verfügung gestellt werden.
Mehr öffentlicher Verkehr
Da öffentliche Verkehrsmittel um ein Vielfaches sicherer sind als der Pkw, tragen auch ein dichteres öffentliches Verkehrsnetz sowie häufigere Bahn- und Busverbindungen zu mehr Verkehrssicherheit bei. "Die Arbeitszeiten werden immer flexibler. Deshalb ist es für die Pendlerinnen und Pendler wichtig, dass es auch außerhalb der klassischen Pendlerzeiten ein gutes Angebot an Bahn- und Busverbindungen gibt", fordert VCÖ-Experte Markus Gansterer. Eine Forderung, die gerade in ländlichen Regionen noch lange nicht erfüllt ist.
Todesstrecke entschärft
Die heimischen Feuerwehren sind zwar immer noch stark gefordert, wenn es im Wechselabschnitt der A2 kracht, tödliche Unfälle haben sich aber auf der früheren Todesstrecke schon lange nicht mehr ereignet. "Die Maßnahmen auf der A2 im Wechselabschnitt haben gegriffen", skizziert Bezirksfeuerwehr-Chef Josef Huber. Das Höllental hingegen ist für Biker immer noch eine wunderschöne, aber brandgefährliche Strecke, vor allem für Unerfahrene.
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