Angst vor Industrie-Giften in unmittelbarer Nachbarschaft

Blick über die Steinthal-Deponie.
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Die Steinthal-Deponie am "Seebensteiner Berg" rückt ins Zentrum des Interesses.

BEZIRK NEUNKIRCHEN. Im Gemeindegebiet Seebenstein liegt die Steinthal-Deponie. Die Anlage wurde vormals von den Gemeinden als Endlager für (ungiftige) Abfälle betrieben, dann aber an die Geiger GesmbH verkauft (die BB berichteten).
Damals wurde gemunkelt, in der Depo könnten die Alu-Schlacken der Wr. Neustädter Aluminiumdeponie landen. Am 23. Jänner dieses Jahres fand eine Behördenverhandlung der RU4 (zuständig für Umwelt und Energie) zur Steinthal-Depo statt. Seitens der RU4 wurde bestätigt, dass die Genehmigung zusätzlicher "Schlüsselnummern" Gegenstand der Verhandlung waren. Dabei habe es sich jedoch immer um nicht gefährliche Stoffe gehandelt. "Im Wesentlichen ging es um die technische Ausführung der zukünftigen Oberflächenabdeckung sowie um die zukünftige Nutzung der vorhandenen Zwischenlagerboxen", ergänzte Steinthal-Geschäftsführer Rainer Adami.

Zwischenlager für Abfall

In den besagten Zwischenlagerboxen sollen Abfälle kurzfristig zwischengelagert werden, die einer Verwertung zugeführt werden sollen – etwa Abfall, der bei Zementfabriken für die Energieerzeugung verwendet wird. Adami: "Diese Abfälle werden danach aber wieder abtransportiert."

"Kein Giftmüll"

Die Bürgerinitiative Seebenstein mit ihrem Sprachrohr Brigitta Stangl befürchtet, dass künftig bedenkliche Industrieabfälle in der Steinthal-Depo landen. Das stellt Adami auf Bezirksblätter-Anfrage in Abrede: "Die Deponie Steinthal hat bisher keinen 'Giftmüll' bzw. Sondermüll übernommen und wird dies auch nicht tun. 'Giftmüll' bzw. Sondermüll kann in Österreich nur von der Sondermüllverbrennungsanlage Entsorgungsbetriebe Simmering (EBS) der Stadt Wien übernommen werden."

Gefährliche Stoffe in Österreich nicht erlaubt

Adami betont: "Wir dürfen gar keine gefährlichen Abfälle deponieren. Für ein renommiertes Unternehmen wäre es ein Wahnsinn, so etwas zu tun. Gefährliche Stoffe dürfen in Österreich generell nicht deponiert werden."

Asbestzement darf auf Depo

Den Bezirksblättern liegt allerdings eine Rechnung über die Annahme von Asbestzement in der Deponie Steinthal vor. Und Asbest wird sehr als gefährlich für die Gesundheit eingestuft. Adami: "Ja, das sind oft Heraklit-Platten aus alten Häusern. Der Asbest ist problematisch, wenn er geschnitten wird und Staub freigesetzt wird. Das ist bei Asbestzement nicht der Fall."

Gefahr für Wasser?

Ganz gleich, welcher Müll in naher Zukunft in die Steinthal-Deponie geliefert wird, sowohl Seebensteins SPÖ-Bürgermeisterin Marion Wedl als auch Steinthal-Geschäftsführer Rainer Adami haben keine Bedenken hinsichtlich Trinkwasser: "Ich habe bisher Leitungswasser in Seebeinstein getrunken und werde das auch in Zukunft tun. Es besteht keinerlei Gefährdung des Leitungswassers", so Adami. Bürgermeisterin Wedl: "Unser Wasser ist gut und wird gut bleiben."
Wie Adami außerdem betonte, unterliege die Abfallbranche und Deponien wie die Steinthal-Depo einer äußerst strengen Kontrolle. Selbst für den Fall, dass eine Deponie verbotenerweise giftige Abfälle aufnehmen würde, bliebe dieser Frevel nicht lange verborgen. Denn irgendwann geraten die Stoffe in das Sickerwasser. Dieses Sickerwasser geht in die Kläranlage und wird ebenfalls kontrolliert. Spätestens dann ließe sich zurückverfolgen, woher die Giftstoffe kommen.

Lesen Sie dazu auch

den Beitrag über die Ängste zur Deponie-Nutzung 2014

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