Bezirk Neunkirchen
Düstere Prognose für den Arbeitsmarkt bis zum Sommer nächsten Jahres

Im Erdgeschoss des AMS Neunkirchen entstehen derzeit zwei zusätzliche Beratungsbüros. | Foto: Santrucek
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Die November-Zahlen für den Arbeitsmarkt des Bezirks Neunkirchen sind alles andere als schön: Mit einem Plus an Arbeitsuchenden von 8,3 Prozent liegt der Bezirk erstmals seit Monaten über dem Niederösterreich-Durchschnitt. Und die schwere Zeit soll noch eine Weile andauern.

BEZIRK NEUNKIRCHEN. Im Erdgeschoss des Arbeitsmarktservice Neunkirchen sind derzeit Bauarbeiten im Gange. Es wird für zwei zusätzliche Beratungsbüros umgebaut. "Dann verfügen wir über 17 Berater und 16 Büros", erklärt Petra Hofmann, AMS-Geschäftsstellenleiterin in Neunkirchen im meinBezirk-Gespräch.
Den Mehrraum für Beratungen wird das AMS auch dringend benötigen. Denn es drängen deutlich mehr Arbeitsuchende ins AMS als im November des Vorjahres.

Regina Posch und AMS-Leiterin Petra Hofmann in dem Bereich, der ebenfalls zum Beratungsbüro umfunktioniert wird. | Foto: Santrucek
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Dabei sah die Arbeitsmarktlage bis etwa Mitte des Jahres noch gut aus. "Wir hatten im Mai sogar einen leichten Rückgang um 0,4%, im Oktober 4,1% und im November haben wir uns quasi verdoppelt", so Hofmann. Mit einem Plus von 8,3% an Arbeitslosen liegt der Bezirk erstmals seit Monaten über dem Niederösterreich-Durchschnitt. Mit der Pensionierungswelle bei den Baby Boomern rechnet Hofmann damit, dass die Wirtschaft wieder wachsen wird. Bis dahin heißt es allerdings durchbeißen.

"Das macht uns schon Sorgen"

"Es ist allgemein die wirtschaftliche Lage. Wir sind das zweite Jahr in einer sinkenden Wirtschaftslage. Es wird leider auch so bleiben. Das macht uns schon Sorgen. Wir nehmen an, dass die Arbeitslosigkeit bis zum Sommer 2025 noch steigen wird."
Petra Hofmann, AMS

AMS Neunkirchen-Chefin Petra Hofmann. | Foto: Santrucek
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Über 49.000 Stellenvorschläge

Man sei bemüht, AMS-Kunden und freie Stellen zusammenzubringen. So wurden laut Hofmann von Jänner bis November 49.103 Stellenvorschläge an AMS-Kunden verschickt. Das entspricht 22,4% mehr als im November 2023.
Deutlich häufiger von Arbeitslosigkeit sind Frauen betroffen. Warum? "Kinderbetreuung, Teilzeitstellen, Pflichtschulabschluss ... da kommt einiges zusammen", argumentiert Hofmann. Dabei betont die AMS-Leiterin, dass mehr Förderbudget für Frauen eingesetzt werde: "Wir schauen natürlich, wo können wir hinschulen können, um den Arbeitslosen aufzuzeigen, wo sie sich hinentwickeln könnten." Ein Tipp: Pflegeberufe sind nach wie vor sehr gefragt.

Problem Bildung

Etwa die Hälfte der arbeitslosen Menschen kann maximal einen Pflichtschulabschluss vorweisen. Hier hilft nur aufqualifizieren. "Uns geht es darum, eine langfristige Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu erreichen", so Hofmann.

Ein paar Zahlen

Arbeitsmarktdaten zum November 2024
2.577 vorgemerkte Menschen auf Jobsuche (+8,3% gegenüber November 2023)
1.180 Arbeitslose sind Frauen (+103 Personen | +9,6%)
1.397 Arbeitslose sind Männer (+94 Personen | +7,2%)
240 Personen auf Jobsuche sind unter 25 Jahre (+46 Personen | +23,7%)
1.358 Menschen auf Arbeitsuche sind zwischen 25 und 50 Jahre (+151 Personen | +12,5%)
979 Menschen auf Arbeitsuche sind 50 Jahre und älter (gleichbleibend)
714 Menschen auf Jobsuche sind im November arbeitslos geworden (+61 | +9,3%)
648 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit im November beenden (-56 | -8,0%)

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Regina Posch und AMS-Leiterin Petra Hofmann in dem Bereich, der ebenfalls zum Beratungsbüro umfunktioniert wird. | Foto: Santrucek
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