Es geht nur sechs Meter pro Stunde vorwärts
Zeitintensive Brückenmontage für den Semmeringbasistunnel in Gloggnitz: Der Brückenschlag erforderte eineinhalb Arbeitstage.
GLOGGNITZ. Schon für September hatten die ÖBB das Verlegen der ersten Brückenetappe über die Schwarza in Richtung Semmeringröhre angekündigt. Doch Adaptierungen bei der Planung, Verzögerungen bei der Fertigung der Teile und die Witterung sorgten schließlich für eine Verzögerung des Projektes von einem Monat.
Die Brücke eingepasst
Am späten Nachmittag des 7. Oktobers war es dann endlich soweit: Mittels Hydraulikdruck wurde die Brücke in sehr gemächlichem Tempo Meter für Meter an ihren Platz geschoben. Ein zweiter Brückenteil soll folgen. "Die beiden Tragwerke sind jeweils 70 Meter lang und wiegen jeweils rund 550 Tonnen. Die parallelgurtigen Stahltragwerke wurden im Werk vorgefertigt und in mehr als 75 Einzelteilen zur Baustelle gebracht", so ÖBB-Pressesprecher Christoph Seif.
6 Meter pro Stunde
Der Vorschub erfolgt mit zwei Hohlkolbenzylindern, welche die Brücke langsam vorwärts pressen. Die Zylinder haben eine Hublänge von 0,5 Meter, bringen eine Zugkraft von 445 Kilonewton auf und sind über Spannstangen mit den Verschubschlitten verbunden. Das Tragwerk gleitet hierbei auf vier Schlitten auf einer eigens errichteten Verschubbahn voran.
Die beiden Tragwerke werden zunächst mit Straßenbelag versehen und fungieren als Straßenbrücken. Dazu wird eine Anbindung an das derzeitige Provisorium der Reichenauer Straße errichtet. Während der Errichtung der neuen Straßenbrücke zur örtlichen Huyck Wangner GmbH dienen die beiden Eisenbahntragwerke zusätzlich als Zufahrtsbrücke zum Firmengelände. Seif: "Für die Dauer der Tunnelvortriebsarbeiten ab 2015 erfolgen über die späteren Eisenbahnbrücken der Baustellenverkehr zwischen Baustellenfläche und Tunnel sowie der Transport des Ausbruchmaterials zur Bahnverladung neben der Südbahn."
Als Eisenbahnbrücken für den Bahnverkehr werden die Brückenteile voraussichtlich Ende 2024 eingesetzt.
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