Cobra-Einsatz wegen Haftbefehl
Gegen Tschetschenen (40) in Neunkirchen läuft Verfahren vom Ministerium für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung.
Die Cobra führte die Verhaftung wegen eines aufrechten Haftbefehls durch.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. In einer Seitengasse neben der Bahnstraße Neunkirchen waren am 6. Juni, gegen 5 Uhr früh, zwei laute Knaller zu hören. – Die Knaller markierten den Zugriff der Spezialeinheit Cobra auf einen Verdächtigen.
Bei dem Verdächtigen handelt es sich um jenen Tschetschenen, der vor einigen Jahren im Zusammenhang mit einem Anschlag auf einen UN-Convoi gesucht wurde. Damals blieb der heute 40-Jährige nach einem Aufenthalt in den Haag aber auf freiem Fuß.
Der Einsatz der Elite-Polizisten am 6. Juni wurde im Zusammenhang mit Ermittlungen vom Bundesministerium für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung durchgeführt. Es lag ein Haftbefehl gegen den Tschetschenen vor. Dem Vernehmen nach soll der Tschetschene (wieder) mit Terrorfinanzierungen zu tun haben. Schon in der Vergangenheit sammelte der Tschetschene Spendengelder für eine Widerstandsgruppe in Tschetschenien.
Rückblick
- Jener Neunkirchner ohne Hände wurde bereits 2010 wegen Terror-Verdachts in Belgien festgesetzt, kam aber wieder frei.
- Der Tschetschene hat keine Arme mehr, bezog Geld für eine hohe Pflegestufe. Dennoch wurden dem Neunkirchner terroristische Verbindungen im Zusammenhang mit einem Sprengstoffanschlag in Belgien nachgesagt.
- Daraufhin wurde der, heute sechsfache, Familienvater verhaftet. Mangels Beweisen ging er wieder frei.
- Bei einem Supermarkt-Parkplatz geriet der Tschetschene mit einem Mann im Streit und brach diesem – trotz verstümmelter Hände – die Nase.
- Der Jänner 2014 zog ins Land – und es kam zu einer neuerlichen Amtshandlung im Zusammenhang mit dem Tschetschenen. Der Einsatz damals wurde über das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung und Landespolizeidirektion St. Pölten angeordnet. Wie durchsickerte rückte auch eine zweite Adresse in Neunkirchen ins Visier des Interesses, wo sich Familienmitglieder des Tschetschenen aufgehalten haben sollen.
- Plötzlich war er weg...
- Inzwischen wurde der Mann nicht mehr in Neunkirchen gesichtet. Wie seine Kinder erzählt haben sollen, sei er in Wien und obdachlos. Später hieß es, er sei aus Österreich ausgereist. Aber im Februar 2015 wurde der Tschetschene wieder festgenommen. "Aber das haben nicht wir angeordnet, das muss eine andere Behörde gewesen sein", skizzierte damals Staatsanwalt Erich Habitzl vom Landesgericht Wiener Neustadt. Dieses Mal soll er Verbindungen zu einer Terrorzelle im Ausland unterhalten haben...
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