Gefährlicher Trend Nachtklettern forderte Schwerverletzte
Eine Frau (39) stürzte bei einer Tour am Turmsteig auf der Hohen Wand 70 Meter in die Tiefe.
Kletter-Unfall auf der Hohen Wand beschäftigte sieben Bergretter.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Fatale Folgen hatte ein nächtlicher Abstecher für eine Klettererin (39) am 6. Oktober. Die Frau und ihr Begleiter (43) gingen nach 22 Uhr klettern. Ein Trend, der stark im Kommen ist. "Wir beobachten, dass regelmäßig in der Nacht geklettert wird. Bei längeren Touren ist es Routine, bereits in der Nacht aufzubrechen", schildert Rudi Holzer, Leiter der Bergrettung Grünbach.
"Erfahrene Kletterer"
Diese Abendkletterei ging leider schief. Dabei handelte es sich laut Holzer um zwei erfahrene Kletterer. Holzer: "Sie kletterten im Bereich Turmsteig als es zu dem Unfall kam. Sie wollten seilfrei zum Wildenauersteig queren, wo ein Griff ausbrach und sie ca. 70 m abstürzte."
Die Frau blieb am Wandfuß schwer verletzt liegen. Der Seilpartner stieg ab und leistete Erste Hilfe. "Er setzte um 22.45 Uhr den Notruf ab", so Holzer: "Die Bergrettung Grünbach stieg mit sieben Mann auf, versorgte die Frau, lagerte sie in die Gebirgstrage ein und seilte sie über das Schrofengelände ab." Die 39-Jährige wurde ins Landesklinikum Wr. Neustadt, auf die Intensivstation, eingeliefert.
Zum Nachtklettern
Verhaltens-Tipps von der Bergrettung Grünbach
- Es sollten Wege ausgewählt werden, die man gut kennt
- Entsprechende Ausrüstung mitführen (Licht und entsprechende Ausrüstung)
- Bescheid geben (örtliche Bergrettung, Familie)
- Nicht alleine klettern
- Ruhezonen der Tiere respektieren (Lärm, Fütterungen,..)
- Es sollte nicht zur Routine werden, sondern bei seltenen Erlebnissen bleiben.
Rudolf Holzer, Bergrettung Grünbach, gibt zu bedenken: "Für uns sind Einsätze in der Nacht sicher unangenehmer als am Tag, weil objektive Gefahren wie z.B. Steinschlag nicht so leicht erkennbar sind."
Falls etwas passiert, dauert die Rettungskette in der Nacht bestimmt länger. "Und Hubschrauberbergungen können nicht durchgeführt werden", so Holzer.
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