XXXLutz-Zentrallager in Zurndorf
Grüne fordern erneut Umweltverträglichkeitsprüfung
Ende November erfolgte die Grundsteinlegung für den Bau des XXXLutz-Zentrallagers in Zurndorf. Grüne und Alliance for Nature fordern nach wie vor eine Umweltverträglichkeitsprüfung.
ZURNDORF. Proteste von Grünen, Anrainern und der Alliance for Nature gegen den Bau des XXXLutz-Zentrallagers in Zurndorf wurden mit der Grundsteinlegung und dem Baustart Ende November abgeschmettert. Das Projekt wird vor allem von den Grünen und der Alliance for Nature noch immer kritisch gesehen: Sie fordern ein Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und weisen auf die klimaschädlichen Folgen der Bodenversiegelung durch Beton und Asphalt hin. "Natur statt Boden ist nicht einfach ein Slogan, das ist ein Programm zur Klimarettung", hält Regina Petrik, Landessprecherin der Grünen fest. "Arbeitsplätze sollten im Ausbau des öffentlichen Verkehrs, im Bildungsbereich und mit der Energiewende geschaffen werden. Arbeitsmarktpolitik, die auf Ausbeutung von Natur und Kulturgütern fußt, ist rückwärtsgewandte Politik gegen den Klimaschutz."
Historische Funde...
Bereits vor der Grundsteinlegung des Logistik- und Zentralllagers gab die XXXLutz-Gruppe bekannt, dass römische Funde auf dem Areal vermutet werden. In einer Aussendung von Seiten der Lutz-Gruppe heißt es diesbezüglich: "Gerade in den letzten Monaten wurden beeindruckende römerzeitliche Funde gesichert. Neben vielen Kleinfunden wurden vor allem eine römische Villa mit fragmentarisch erhaltener Fußbodenheizung und Fundamenten freigelegt. Außerdem wurden etliche Grubenhäuser und auch der dazugehörige Friedhof, auf dem wohl ersten Besitzer dieses Grundstücks in Form von gut erhaltenen Skeletten liegen, gefunden."
...rufen die Grünen erneut auf den Plan
Diese historischen Funde rufen die Grünen erneut auf den Plan: "Historische Kulturgüter sollten nicht als lästige Bauhindernisse abgetan werden. Nicht umsonst wird im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsprüfung bewertet, wie sich ein geplantes Projekt auch auf Sach- und Kulturgüter auswirken würde", so Petrik. "Wir respektieren die Entscheidung der Naturschutzbehörde, dass durch umfangreiche Auflagen und Kompensationsaktivitäten die Auswirkungen des Baus auf Flora und Fauna aus naturschutzrechtlicher Sicht ausgeglichen werden könnte. Eine UVP hat aber eine breite Perspektive, die über den Naturschutz hinausgeht. Sie prüft auch die weiteren Folgewirkungen eines großen Projekts, wie das des Logistikzentrums. Bei so einem großen Projekt sollten alle Folgewirkungen auf Umwelt und Klima abgeschätzt werden, bevor es zu spät ist." Die Grünen fordern daher den Umweltanwalt des Burgenlands auf, eine UVP für das Projekt zu verlangen.
"Werden Villa und Friedhof überbaut?"
Die "Alliance For Nature" fordert zusätzlich zur Umweltverträglichkeitsprüfung nun auch eine Naturverträglichkeitsprüfung. Die Umweltorganisation fürchtet eine Beeinträchtigung
für geschützte Tiere, die im Gebiet vorkommen. Vor dem Hintergrund der Funde aus der Römerzeit fragt Alliance-Generalsekretär Christian Schuhböck zudem: "Was passiert mit der Römischen Villa; wird sie überbaut? Und was geschieht mit den Grubenhäusern, dem dazugehörigen Friedhof und all den sonstigen römerzeitlichen Funden?" Die Organisation fordert deshalb noch einmal eine Umweltverträglichkeitsprüfung, die Vorlage eines naturschutzfachlichen Gutachtens und eine Naturverträtlichkeitsprüfung.
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