Gesundheit
Achtung, Zecken im Anmarsch (mit Umfrage)

- Rudolf Buchinger, Gründer der Selbsthilfegruppe Borreliose warnt vor der Gefahr.
- Foto: Karin Zeiler / Bezirksblätter NÖ
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Gründer der Borreliose-Selbsthilfegruppe über die Blutsauger, die Pflegestufe, seine Erfolge und die fixe Idee, helfen zu wollen.
NÖ. Die Sonne scheint, die eigenen vier Wände werden verlassen, der Spaziergang steht auf dem Programm. Freude bei den Zecken, denn sie erwarten uns schon. Die Tiere sitzen aber nicht nur auf Bäumen, sondern sie tummeln sich auch in der Wiese, hüpfen auf den Hund, um sich auf dem Vierbeiner festzusaugen oder gar auf dem Menschen.

- So ein kleines Tier kann so krank machen.
- Foto: Karin Zeiler / Bezirksblätter NÖ
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Darauf will Rudolf Buchinger, seines Zeichens Initiator der österreichweiten Selbsthilfegruppe für Borreliose, aufmerksam machen. Doch nicht nur darauf. Es ist ihm ein Anliegen, aufzuzeigen, dass gerade in der jetzigen Corona-Zeit erhöhte Temperatur oder Fieber nicht nur darauf hinweist, dass man sich mit dem Virus infiziert haben könnte. Sondern es könnte durchaus auch sein, dass uns ein Zeck krank gemacht hat. So ist des dem 69-Jährigen ergangen, wie er im Gespräch mit den Bezirksblättern mitteilt.
"Wissen Sie, was es bedeutet, Pflegestufe 7 zu sein?"
fragt er, um die Frage jedoch gleich selbst zu beantworten: "Ich konnte nur mehr meinen linken Arm bewegen". Stille.
Im Haus geht's ohne Krücken
Vorstellen kann man sich das heute nicht mehr, wenn man Buchinger gegenüber sitzt. Im Haus kann er sich ohne Krücken bewegen, stützt sich zwar, wenn er vom Erdgeschoß in den ersten Stock will, dort jedoch – in einem großen Büro voll mit Ordnern – bewegt er sich ohne Hilfe. Nimmt auf seinem Schreibtischsessel Platz und erzählt von seinem Leben als Landwirt, als Sportmasseur und seinen sportlichen Erfolgen.

- Staatsmeister, Landesmeister, und, und und ... eine ganze Schachtel ist voll mit Medaillen.
- Foto: Karin Zeiler / Bezirksblätter NÖ
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Die Medaillen, die dies belegen, lagert er in einer Schachtel, darauf alte Fotos. Welcher er ist?
"Naja, der Fescheste von allen",
sagt Buchinger, zeigt drauf und lacht. Staatsmeister im Gewichtheben war er in seiner Altersklasse – damals.
Im März 2012 nahm sein Leben eine Wendung: Nach einem Arbeitsunfall wurde Krebs diagnostiziert, durch seine Lebenseinstellung, Ehrgeiz und Disziplin schaffte er es, sich von Pflegestufe 7 auf 4 zu verbessern. Dass eine Borreliose die Ursache seiner Nervenerkrankung war, stellt sich erst während eines Rehabilitationsaufenthaltes heraus. Und damit war für ihn auch schnell klar, dass er sich ins Leben zurückkämpft:
"Auch wenn jemand das gleiche Potenzial hat wie ich, man braucht schon auch einen Dickschädel dazu",
sagt er über sich.
Schnell war für ihn klar, dass er nicht rumsitzen kann, so kam ihm die Idee, die Selbsthilfegruppe zu gründen. So ist er erreichbar für Personen, die auch an Borreliose erkrankt sind, hält Vorträge. Zumindest bald wieder, wenn dies wieder möglich ist, sagt er.
Mehr Infos unter www.shg-borreliose.at
und auch auf www.gesundheit.gv.at
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