Saison im Mai
Neue Zeckenart breitet sich auch in Niederösterreich aus

Im Mai haben Zecken Hochsaison. | Foto: Aksenova Natalya, shutterstock
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Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) hat wieder Hochsaison. Übertragen wird der Erreger von Zecken. Zudem breitet sich eine neue Zeckenart aus. Welche Gefahr von ihr ausgeht erfährst du hier.

NÖ. „Erneut war der Winter relativ mild, so dass auch heuer wieder mit einem stärkeren Auftreten von Zecken gerechnet werden muss. Der Kälteeinbruch um Ostern wird der "Zeckensaison" vermutlich einen kleinen "Dämpfer" versetzen, aber das wird kein dauerhafter Effekt sein", sagt der Facharzt für Tropenmedizin, Matthias G. Vossen aus Tulln.

Viele Zeckenbisse erfolgen im Garten.  | Foto: Photo Fun / shutterstock.com
  • Viele Zeckenbisse erfolgen im Garten.
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FSME noch immer unterschätzt

Die Erkrankung mit FSME ist meldepflichtig, weshalb Infektionszahlen sehr gut dokumentiert sind. Ein wirksamer Schutz bietet die FSME-Impfung, denn 98 Prozent der Erkrankten weisen keinen Impfschutz gegen FSME auf. In seltenen Fällen kann die Erkrankung zum Tod führen. Der wichtigste Überträger hat gerade im Mai Hochsaison. „Die bei uns auf absehbare Zeit meist verbreitete Art, der "Gemeine Holzbock" - Ixodes ricinus, ist ab circa 5°C aktiv und somit vor allem im April und Mai und dann wieder gegen Ende des Sommers häufiger, im Hochsommer ist eher die Reliktzecke (Haemaphysalis concinna) aktiv", so Vossen. Weiter sagt er, dass besonders Menschen, die sich viel in der Natur aufhalten impfen lassen sollen. „Für alle Menschen die in Österreich leben macht die FSME Impfung Sinn, da FSME überall vorkommt. Ganz besonders aber sollten sich diejenigen impfen lassen die sich viel in der Natur bewegen - dazu zählen aber auch städtische Parks." Im vergangenen Jahr wurden bundesweit 179 FSME-Fälle registriert.

Bist du gegen FSME geimpft?

Borreliose wesentlich häufiger

Eine weitere von Zecken übertragbare und wesentlich häufigere Erkrankung ist Borreliose. Die FSME-Impfung hilft hier nicht. Mit dem richtigen Verhalten kann man sich aber vor einer Infektion schützen. „Auch wenn es keinen absoluten Schutz gibt, ist der beste Schutz vor Ansteckung durch Zeckenstiche immer noch den Stich selbst zu vermeiden, also eine "Expositionsprophylaxe". Das bedeutet feste Schuhe, lange Hosen, lange Ärmel und das Auftragen von "Repellentien" also Stoffen die die Zecken fernhalten. Wer hohes Gras und Büsche meidet kann ebenfalls sein Risiko eine Zecke "mitzunehmen" verringern. Anders als bei den Erregern der FSME werden die Erreger der Borreliose erst bei einem länger andauernden (ab 12 Stunden) Stich übertragen", so der Tropenmediziner. Es empfiehlt sich weiters auch Hunde und Katzen regelmäßig auf Zecken zu untersuchen. Besonders Freigänger-Katzen werden häufig zum Wirt von Zecken. 

Facharzt für Tropenmedizin, Matthias G. Vossen aus Tulln.
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Neue Zeckenart breitet sich aus

Mit dem Wandel des Klimas fassen auch weitere Zeckenarten, die sonst eher in wärmeren Klimazonen zu finden sind, Fuß in Mitteleuropa. Eine besondere Art, die Wissenschaftler im Moment genau beobachten, ist die Hyaloma Zecke, die aus Afrika stammt und bis zu sechs Millimeter groß werden kann. Damit zählt sie zu den Riesenzecken. „Hyalomma marginatum wurde erstmals 2018 bei uns nachgewiesen. Sie ist kein FSME Überträger, kann aber theoretisch das Krim-Kongo Fieber übertragen. Bislang ist dieses Virus aber bei uns noch nicht nachgewiesen worden. Allerdings wurde Rickettsia aeschlimannii, ein Erreger des Zeckenbissfiebers, gefunden", sagt Matthias G. Vossen und betont weiter eine besondere Eigenheit dieser Zeckenart. „Ein bißchen gruselig mag anmuten dass die Zecke den einmal identifizierten Wirt bis zu neun Meter weit "verfolgen" kann, das tun unsere heimischen Zecken nicht, sie lassen sich von Grashalmen oder anderer Vegetation "mitstreifen".

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