Abkühlung
Niederösterreichischer Internist warnt vor Gefahren der Hitze
Am vergangenen Sonntag war der erste Hitzetag des Jahres, mit einer Temperatur von exakt 30 Grad. Diese außergewöhnliche Wetterlage markiert einen frühen Eintritt in die Hitzesaison. Auch wenn sich Sommerfans über das strahlende Wetter freuen, Hitze birgt auch Gefahren für den Körper.
NÖ. Der frühe Beginn der Hitzesaison erfreut die Sommerfans, Pools werden eingelassen, Eis gegessen und Ausflüge gemacht. Aber Hitze belastet unseren Körper. Oberarzt Jakob Nimpf, an der klinischen Abteilung für Innere Medizin 1, am Universitätsklinikum Krems, erklärt uns die Gefahren und worauf wir achten müssen.
Ein erhöhtes Risiko haben:
"insbesondere ältere Menschen, aber auch Kleinkinder und Säuglinge haben höhere Gefahr der Austrocknung (Exsikkose). Menschen, die schon unter Therapie mit "entwässernden" Substanzen stehen, zB wegen Bluthochdruck oder Herzschwäche, sind ebenso gefährdet.",
erklärt der Internist.
Der Körper reagiert bei Hitze, die "Gefäße werden weitgestellt, die Niere merkt einen Mangel an Flüssigkeit und aktiviert das RAAS System (=Renin-Angiotensin-Aldosteron-System – dieses reguliert den Flüssigkeits- und Elektrolytehaushalt), um den Blutdruck zu steigern. Um den Körper zu kühlen wird Schweiß produziert, dies führt wiederum zu Veränderungen der Blutsalze, in der maximalen Ausprägung zu Abfall unter die Normwerte. Dies kann zu potentiell gefährlichen Situationen für das Herzkreislaufsystem führen", beschreibt Oberarzt Jakob Nimpf.
Kühle Orte und regelmäßig Trinken hilft gegen Hitze
Der Arzt betont: "Symptome wie Schwindel, Blutdruckabfall sowie Bewusstseinsveränderungen sind Alarmsymptome! Viele Menschen (insbesondere ältere Menschen) haben auch ein geringeres Durstempfinden."
Als Gegenmaßnahmen empfiehlt er kühle Orte zu bevorzugen und direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden.
"Zudem sollte man regelmäßig und in kleinen Schlucken trinken und nicht zu kalte Flüssigkeiten zu sich nehmen",
erinnert Nimpf ans Trinken.
Der Internist beschreibt das schlimmste Szenario einer Überhitzung: "Steigt die Körpertemperatur auf über 42 Grad an (bzw. fällt sie auf unter 32 Grad ab) kann dies tödlich sein. Wie hoch die Außentemperatur ist, ist dabei nicht zwingend entscheidend. Solch ein Zustand kann also auch schon bei geringeren Temperaturen auftreten."
Allergiker müssen aufpassen
Durch die frühere Vegetation kann es zu Verschiebungen bei der Pollensaison und Heuschnupfenzeiten kommen, "da zB Gräser, auf die Patientinnen und Patienten allergisch sind, schon früher blühen. Auch Saharastaub bzw. Zunahme der Luftverschmutzung durch Verkehr kann zu Beeinträchtigungen führen." warnt Oberarzt Nimpf die Allergiker.
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