Streifzug
Friedhöfe mit viel Geschichte
Machen Sie mit uns einen Streifzug durch bemerkenswerte Friedhöfe in Niederösterreich.
NÖ. Der Romantikerfriedhof in Maria Enzersdorf wurde anlässlich der Erhebung des Ortes zur Pfarre im Jahre 1784 angelegt und erlangte wegen der Grabstätten zahlreicher Mitglieder des Wiener «Romantikerkreises» bald überregionale Bedeutung. Der "Romantikerkreis" bildete sich um den später heiliggesprochenen Redemptoristenpater Clemens Maria Hofbauer (1751-1820). An der rechten Seite der 1785 vom damaligen Besitzer der Herrschaft Liechtenstein Josef Penkler errichteten Friedhofskapelle wurde Clemens Maria Hofbauer begraben. Sein Leichnam wurde 1862 exhumiert und ruht seither in der Wiener Kirche «Maria am Gestade». Eine Zusatztafel auf seinem (leeren) Grab gibt darüber in lateinischer Sprache Aufschluss.
Der älteste Teil des Friedhofs reichte im Süden bis zur Kapelle, er musste erstmals 1868 und später noch mehrmals erweitert werden. (Adresse Grenzgasse 7, Maria Enzersdorf)
Das Grab von Mary Vetseras Mama
Einen kleinen Spaziergang ist auch der Friedhof in Payerbach wert. Er befindet sich gleich unterhalb des Bahnhofs und versprüht historischen Charme. Hier liegt die Mutter der armen Mary Vetsera begraben, aber auch Personen, die am Semmering-Bahnhbau beteiligt waren.
Das Grab von Marika Rökk
Am Helenenfriedhof in Baden-Weikersdorf kann man die Gräber der Sängerin und Schauspielerin Marika Rökk (gestorben 2004) besuchen, ebenso wie die Grabstätte des Wienerlied-Komponisten Heinrich Strecker. Man findet hier auch das Grab von Franz Sacher, dem Erfinder der Sachertorte.
Ursprünglich wurden die Toten von Weikersdorf auf dem Kirchhof der Helenenkirche beigesetzt. Dieser wurde jedoch einige Male durch Hochwasser der Schwechat zerstört. Daraufhin wurde 1832 der Helenenfriedhof am Hang des Römerberges in der Steinbruchgasse neu angelegt. Die Einweihung erfolgte am 23. März 1832. Auf dem Friedhof befinden sich etwa 1880 Grabstellen, davon 52 Urnennischen in der Urnenkapelle.
Der Cholerafriedhof Maria Dreieichen
Der Cholerafriedhof Maria Dreieichen ist ein 1866 angelegter Friedhof nahe der Ortschaft Maria Dreieichen in Rosenburg-Mold. Der Friedhof steht unter Denkmalschutz. Er ist nur zu Fuß erreichbar. In unmittelbarer Nähe könnte sich ein Ziegelofen befunden haben, da in den Matrikeln der Pfarre Maria Dreieichen der „Cholerafriedhof beim Ziegelofen oder Ziegelstadel“ als Begräbnisort vermerkt ist. Auf der kleinen Fläche befinden sich mehrere Gräber mit geschmiedeten Kreuzen, nur hinten steht ein Grabstein aus Granit. In der Mitte des Friedhofes befindet sich ein Gedenkstein. Sämtliche Bestattete starben im Jahr 1866 und wurden zwischen dem 8. August 1866 und dem 15. Oktober 1866 am Cholerafriedhof bestattet; es sind dies 22 Personen aus Mold, 13 aus Mörtersdorf und vier aus Zaingrub. Der Friedhof wird seit damals von katholischen Frauen gepflegt und mit Blumenschmuck versehen.
Russenfriedhof in Pottschach
Neben der Franz Samwald-Straße in Pottschach befindet sich eine Kriegsgräberanlage der ehemaligen Sowjetarmee, die im Volksmund auch „Russenfriedhof“ genannt wird. Im Winter 1945/46 wurde unter der Leitung eines sowjetischen Offiziers dieser Friedhof nahe der damaligen Ternitzer Straße (heute Franz-Samwald-Straße) bei der Abzweigung Wimpassing errichtet. Zur Arbeit wurden von den Besatzungsbehörden als Nationalsozialisten eingestufte Personen herangezogen, die von sowjetischen Soldaten bei der Arbeit beaufsichtigt wurden. Am 13. April 1946, dem 1. Jahrestag des Einmarsches der Roten Armee, fand die feierliche Eröffnung des Soldatenfriedhofs statt. Hier sind 236 in der Region gefallene sowjetische Soldaten bestattet.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.