Umsteigepotenzial
Niederösterreicher verlegen Autofahrten auf die Bahn
Was bewegt zum Umstieg vom Auto auf die Bahn? Das hat die Mobilitätsorganisation VCÖ beim aktuellen VCÖ-Bahntest erhoben. 52 Prozent der in Zügen befragten Fahrgäste aus Niederösterreich fahren heute Strecken mit der Bahn, die sie früher mit dem Auto gefahren sind.
NÖ. "Damit Österreich die Klimaziele erreichen kann, ist es wichtig, mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf den Öffentlichen Verkehr zu motivieren. Und das ist möglich. Die Bereitschaft zum Umsteigen ist in der Bevölkerung vorhanden", weist VCÖ-Experte Michael Schwendinger auf Ergebnisse des VCÖ-Bahntests hin. Beim VCÖ-Bahntest wurden österreichweit in den Zügen von zehn Bahnunternehmen insgesamt 9.650 Fahrgäste befragt.
Die Fahrzeit mit der Bahn anders nutzen
Die am häufigsten genannten Gründe fürs Umsteigen sind die nutzbare Reisezeit und das Klimaticket. Mit häufigeren Bahnverbindungen würde die Hälfte der befragten Fahrgäste den Zug auch für Strecken nehmen, die sie aktuell mit dem Auto fahren, so ein weiteres Ergebnis des VCÖ-Bahntests. Als weitere Gründe fürs Umsteigen führten Niederösterreichs Fahrgäste gestiegene Spritpreise, ein verbessertes Angebot der Bahn, die bessere Erreichbarkeit des Bahnhofs sowie die Einführung von Parkraumbewirtschaftung am Zielort an. Der am häufigsten genannte Grund fürs Umsteigen vom Auto auf die Bahn war die nutzbare Zeit beim Bahnfahren, beispielsweise zum Arbeiten, Lesen, zum Spielen mit den Kindern oder einfach zum Ausruhen.
Das Klimaticket
Das Klimaticket wurde von den Fahrgästen aus Niederösterreich am zweithäufigsten als Grund genannt.
"Kosten sind ein relevanter Einflussfaktor auf die jeweilige Verkehrsmittelwahl. Wer ein Klimaticket Region oder Österreich besitzt, hat für die jeweilige Bahnfahrt im Unterschied zum Auto keine zusätzlichen Kosten. Und je häufiger die Bahn genutzt wird, umso mehr rechnet sich das Klimaticket",
stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Im Verkehrsverbund Ost-Region haben bereits 48.000 Fahrgäste ein VOR-Klimaticket und weitere 141.000 Fahrgäste ein Klimaticket Österreich.
Persönliche Lebensumstände
Auch persönliche Lebensumstände, wie Wechsel des Wohnorts oder des Arbeitsplatzes wurden als Gründe genannt.
"Studien belegen, dass diese Umbruchsphasen eine Chance sind, Gewohnheiten und damit das Mobilitätsverhalten zu ändern. Unternehmen und auch Wohnbauträger können das aktiv durch Mobilitätsmanagement unterstützen",
erklärt VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Ein Beispiel dafür ist das Angebot des Öffi-Jobtickets an Beschäftigte oder bei Wohnhausanlagen die Umsetzung von Sharing-Angeboten.
Das Öffi-Jobticket
Auch das Öffi-Jobticket, eine einfachere Gepäckmitnahme im Zug sowie eine bessere Rad-Infrastruktur zu Bahnhöfen würde den Fahrgästen helfen, häufiger mit der Bahn statt mit dem Auto zu fahren.
"All diese Punkte sind für die weitere Verbesserung des Bahnfahrens wichtig und sollten zügig umgesetzt werden. Gerade der heurige Sommer hat uns dramatisch vor Augen geführt, wie wichtig es ist, den Treibausgas-Ausstoß rasch zu reduzieren, auch im Verkehr. Der verstärkte Umstieg vom Auto auf die Bahn trägt wesentlich dazu bei",
betont VCÖ-Experte Schwendinger
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