Bereits 41 Todesopfer
NÖ hat weniger Verkehrstote als im Vorjahr
In Niederösterreich kamen seit Jahresbeginn 41 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, um zehn weniger als im ersten Halbjahr des Vorjahres, berichtet die Mobilitätsorganisation VCÖ. Die größte Opfergruppe waren Pkw-Insassen.
NÖ. "Je höher das Tempo, desto länger der Reaktionsweg und der Bremsweg. Das Risiko eines Unfalls steigt", erklärt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Ein Pkw, der im Ortsgebiet bei Tempo 30 einen Reaktions- und Bremsweg von insgesamt elf Metern hat, hat bei Tempo 50 mit 24 Metern einen doppelt so langen Anhalteweg und nach elf Metern noch fast die volle Geschwindigkeit, informiert der VCÖ. Wird ein Fußgänger mit diesem Tempo angefahren sind schwerste oder gar tödliche Verletzungen die Folge.
Niedrigeres Tempo = niedrigere Unfallzahlen?
Niedrigere Tempolimits sind eine wichtige Maßnahme, um die Zahl schwerer Verkehrsunfälle zu reduzieren. Auf Freilandstraßen erhöht Tempo 80 statt 100 die Verkehrssicherheit, im Ortsgebiet Tempo 30 statt 50, betont der VCÖ. Die Zahl der Verkehrstoten ist heuer im ersten Halbjahr in Niederösterreich zurückgegangen, von 51 im 1. Halbjahr 2022 auf 41, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Die bisher niedrigste Anzahl an Verkehrstoten gab es im 1. Halbjahr des Lockdown-Jahres 2020 mit 39, die zweitniedrigste Anzahl mit 40 im 1. Halbjahr des Lockdown Jahres 2020. Im 1. Halbjahr 2019 wurden 41 Menschen im Straßenverkehr getötet.
"Rückbau von Raserstrecken"
Die VCÖ-Analyse zeigt, dass Pkw-Insassen die größte Opfergruppe waren. In den letzten Wochen hat zudem die Zahl schwerer Motorradunfälle stark zugenommen. Ein zentraler Faktor für die Sicherheit im Straßenverkehr ist die Geschwindigkeit.
"Auf den gefährlichen Freilandstraßen ist Tempo 80 statt 100 wichtig, ebenso der Rückbau von Raserstrecken."
Die Verkehrskontrollen der Exekutive leisten einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit. Zudem braucht es auch mehr Geschwindigkeitskontrollen mit Radarboxen.
Tempo 30 innerort
Im Ortsgebiet sollte daher Tempo 30 die Regel und Tempo 50 die Ausnahme sein. Aber die geltende Straßenverkehrsordnung erschwert es den Gemeinden, beispielsweise auf Landesstraßen durch den Ort, Tempo 30 umzusetzen, selbst wenn sich entlang der Straße eine Schule oder ein Seniorenheim befindet. Bereits mehr als 200 Gemeinden und Städte in Österreich unterstützen die VCÖ-Initiative, darunter 46 aus Niederösterreich
Der Bürgermeister von Ernstbrunn, Horst Gangl, betont:
"Ich unterstütze die "Aktion Tempo 30" in den Ortsgebieten: Es geht auch um die erhöhte Verkehrssicherheit aller Bürgerinnen und Bürger, aber vor allem um die Sicherheit unserer Kinder im Straßenraum."
Zum Weiterlesen:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.