Psychologische Hilfe
Rat auf Draht zählt 70.000 Kontakte

- Rat auf Draht, die Telefonhilfe für Kinder, Jugendliche und deren Bezugspersonen, ist unter der Notrufnummer „147“ rund um die Uhr, kostenlos und ohne Vorwahl aus ganz Österreich erreichbar.
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Königsberger-Ludwig: Rat auf Draht ist unverzichtbar – nicht nur in der Pandemie;
In ihrem 35-jährigen Bestehen lobt SPÖ NÖ LR Ulrike Königsberger-Ludwig den wertvollen Beitrag der Beratungsorganisation Rat auf Draht unter der Nummer 147, die im Vorjahr fast 70.000 Kontakte mit Kindern und Jugendlichen hatten.
NÖ. „Rat auf Draht war seit jeher und ist – gerade in Zeiten der Pandemie - eine ganz wesentliche Säule, um die Auswirkungen auf unsere Kinder und Jugendlichen zu bemerken und diesen auch vorzubeugen. Allen Mitarbeiter*innen gilt unser großer Dank. Sie leisten unverzichtbare und wertvolle Arbeit in kritischen Situationen für die ÖsterreicherInnen. Gerade Kinder und Jugendliche mussten, weitgehend unbeachtet, auf Vieles verzichten, was Kindsein und das Erwachsenwerden ansonsten ausmacht. Rat auf Draht konnte diesen Kindern und Jugendlichen in einer schwierigen Zeit weiterhelfen“, würdigt Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig den Einsatz der Organisation.

- Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig zur Jahresbilanz von Rat auf Draht
- Foto: SPÖ NÖ
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Notrufnummer für Kinder und Jugendliche
Rat auf Draht besteht inzwischen seit 35 Jahren und ist die einzige Notrufnummer für Kinder und Jugendliche in Österreich. Die Hotline agiert niederschwellig, anonym und kostenlos und besitzt einen hohen Bekanntheitsgrad in der Zielgruppe von über 90 Prozent. Die Hotline ist täglich 24 Stunden an 365 Tage im Jahr erreichbar, auch wenn andere Einrichtungen geschlossen haben, und versucht in ihrer Beratungstätigkeit alle Themenbereiche abzudecken, die Kinder und Jugendliche zu beschäftigen.
Vermittlerposition
Rat auf Draht übernimmt auch eine wichtige Vermittlerposition, wenn die MitarbeiterInnen Konferenzschaltungen und Interventionen zur Kinder- und Jugendhilfe, Kinderschutzzentren, Notschlafstellen, Gewaltschutzzentren, Kriseninterventionszentren, Schulpsychologie, psychosozialen und sozialpsychiatrischen Diensten, Spitälern, der Exekutive, oder der Rettung herstellen. Durch die Betreuung ist gewährleistet, dass ein Abbau von Schwellenängsten gegenüber Einrichtungen der öffentlichen Hand bei den Kindern und Jugendlichen stattfindet. Alleine im Jahr 2021 konnte 11.635-mal von Rat auf Draht an weiterführende Einrichtungen weiter vermittelt werden.
Psychologische Beratung
Das Team von Rat auf Draht bietet dabei psychologische Beratung und Unterstützung, Krisenintervention und psychologische Hilfe, um traumatische Erfahrungen aufzuarbeiten. Dadurch kann eine Begleitung in schwierigen Lebenssituationen sichergestellt werden. Rat auf Draht übernimmt auch Aufgaben in der Weitergabe von Information, schafft Aufklärung und beugt Krisen vor. So leistet die Einrichtung einen wesentlichen Beitrag zur Suizidprävention in der Zielgruppe. Dabei setzten die MitarbeiterInnen auf die Förderung der Ressourcen, Kompetenzen und Fähigkeiten der Ratsuchenden und zeigen ihnen alternative Handlungsoptionen und neuen Möglichkeiten der Lebensbewältigung auf. Durch die langjährige Erfahrung hat Rat auf Draht eine hohe Expertise in der Beratung von Kindern, Jugendlichen und deren Bezugspersonen erlangt.
69.788 Kontakte
2021 hatte Rat auf Draht insgesamt 69.788 Kontakte, wovon 62.633 Telefonberatungen waren. Da Rat auf Draht auch online erreichbar ist, gab es dort 2.537 Beratungen und 4.207 Beratungen im Chat. Auf Social Media konnte auf 411 Anfragen reagiert werden. Rat auf Draht ist auch auf den Social Media-Kanälen von Facebook und Instagramm erreichbar. Bei den Top-Themen waren Probleme mit Eltern und Erwachsenen, Liebe und Liebeskummer, psychische Erkrankungen und Schwierigkeiten mit FreundInnen.
Schlaf- und Essstörungen verzeichnen Plus
Durch die Pandemie haben sich die Themen allerdings verschoben und es konnte ein Anstieg der Beratungen im Zusammenhang mit der psychischen und physischen Gesundheit, Konflikten innerhalb der Familie, schulischen Problemen, etc. festgestellt werden. Weniger wurden hingegen klassische Teenager-Themen wie Liebeskummer, Sexualität, Streit unter Freunden. Drastisch zeigt sich die Zunahme bei Schlafstörungen (+154%), Essstörungen (+73%), Überforderung Schule (+83%) und Prüfungsangst (+300%).
https://www.rataufdraht.at


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