Kommentar Hicker
Analyse: Zauberwort Transparenz

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- hochgeladen von Oswald Hicker
NIEDERÖSTERREICH. „Novomatic zahlt alle". Dieser Satz eines sichtlich benebelten HC Strache in Ausschnitten des Ibiza-Videos war der Grund für den parlamentarischen U-Ausschuss, sich die Geldströme des Glücksspielkonzernes in politiknahe Kreise anzusehen.
Insoferne ist es nicht verwunderlich, dass Fragen auftauchen, wenn genau dieser Konzern Geld an ein Institut zahlt, dass Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka mitgegründet hat. Ist der Ausschuss-Vorsitzende deshalb befangen? Läuft inderekte Parteienfinanzierung über das Institut? All diese Fragen muss man sich gefallen lassen.
Und natürlich versuchen verschiedene Parteien die Angelegenheit auszuschlachten. Hört man manchen Mandataren zu, so entsteht der Eindruck von Millionenzahlungen an parteinahe Institute. Letztlich scheint es so zu sein, dass der Glücksspielkonzern Inserate in einer Vereinszeitschrift gekauft hat. Es geht um 14.000 Euro in drei Jahren. Betrachtet man diese relativ geringe Summe, bröckelt das Bild des Millionen-Netzwerkes natürlich. Dass sich ein seriöses Institut, das sich wissenschaftlich mit großen Zukunftsfragen beschäftigt, auch um Finanzierungsmodelle seiner Arbeit kümmert, ist an sich nicht verwerflich.
Es ist auch nicht neu, Thinktanks gibt es in allen politischen Lagern. Derartigen Spekulationen könnte man aber ganz leicht Vorschub leisten, würde man die Bücher offenlegen.
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