Forderung
"Ausbildungsoffensive für Sozialberufe"

LH-Stv. Franz Schellhorn (Salzburg), LR Birgit Gersdorfer (Oberösterreich), LR Doris Kampus (Steiermark), LR Ulrike Königsberger-Ludwig (Niederösterreich) und LR Katharina Wiesflecker (Vorarlberg) bei der Konferenz der Kinder- und JugendhilfereferentInnen in Graz.  | Foto:  Land Steiermark/Robert Binder
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  • LH-Stv. Franz Schellhorn (Salzburg), LR Birgit Gersdorfer (Oberösterreich), LR Doris Kampus (Steiermark), LR Ulrike Königsberger-Ludwig (Niederösterreich) und LR Katharina Wiesflecker (Vorarlberg) bei der Konferenz der Kinder- und JugendhilfereferentInnen in Graz.
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Soziallandesräte fordern: „Wir brauchen dringend eine Ausbildungsoffensive für Sozialberufe“
Kinder- und Jugendhilfe-Konferenz der Bundesländer: Personalmangel als zentrales Thema der Beratungen.

NÖ / Ö. Mit einem eindeutigen Appell an den Bund ging Freitagmittag die Konferenz der für Kinder- und Jugendhilfe zuständigen Landesrätinnen und Landesräte in Graz zu Ende. Vor dem Hintergrund des massiven Fachkräftemangels, insbesondere in der Sozialpädagogik und verwandten Berufen, ist eine Ausbildungsoffensive für alle Sozialberufe und besonders für die Kinder- und Jugendhilfe aus Sicht der Kinder- und Jugendhilfereferentinnen und -referenten dringend notwendig.
Die Vorsitzende der Bundesländerkonferenz, Soziallandesrätin Doris Kampus:

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendhilfe leisten großartige Arbeit. Aber mittlerweile sind alle Bundesländer vom Personalmangel betroffen. Kurz- und mittelfristige Maßnahmen sind notwendig, denn die Situation wird sich in den kommenden Jahren wegen anstehender Pensionierungen noch verschärfen.“

Gruppenbild der teilnehmenden Regierungsmitglieder bei der Kinder- und JugendhilfereferentInnenkonferenz im Landhaus in Graz.
 | Foto: Land Steiermark/Robert Binder
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Mehr und leistbare Ausbildungsplätze

Inhaltlich fordern die Landesrätinnen und -räte vor allem, dass die Zahl der Ausbildungsplätze durch den Bund deutlich erhöht wird – nämlich um 30 Prozent für SozialarbeiterInnen und um 20 Prozent für SozialpädagogInnen. Diese Ausbildungsplätze müssen zudem leistbar sein – maximal soll dafür die Studiengebühr eingehoben werden. Für Quereinsteigerinnen und -einsteiger müsse es darüber hinaus existenzsichernde Maßnahmen nach dem Vorbild aus dem Pflegebereich geben, damit sie sich die Ausbildung überhaupt leisten können.
Des Weiteren betrachten die Landesrätinnen und -räte eine bundesweite, positive Imagekampagne für unerlässlich, um mehr Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildung in diesem Bereich zu gewinnen.

Angespannte Personalsituation

Auch Niederösterreichs Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig sieht in der angespannten Personalsituation die größte Herausforderung, die es aktuell zu lösen gilt:

„Die psychosozialen Auswirkungen der Pandemie, die Teuerungswelle, welche die Familien massiv belasten bzw. ganz grundsätzlich die Häufung von Krisen haben zuletzt den Personalbedarf rasant ansteigen lassen. Anders als in anderen Berufsgruppen gibt es aber z. B. im Bereich der Sozialarbeit genügend Bewerberinnen und Bewerber. Was fehlt, ist das nötige Ausbildungsangebot, aber auch die existenzsichernde Absicherung der Ausbildungszeit. Im Bereich der Sozialpädagogik muss zudem die Ausbildung insofern gefördert werden, damit maximal die Studiengebühren zu entrichten sind.“

Als neue Vorsitzende der Bundesländerkonferenz freut sich Königsberger-Ludwig auch darauf, dies gemeinsam mit dem Bund umzusetzen genauso wie im Rahmen der ARGE Kinder- und Jugendhilfe unter Beteiligung des Bundesministeriums einen Vorschlag für einen verbindlichen Anspruch auf Hilfen für „Care Leaver“ zu erarbeiten.

„Der Übergang vom Jugend- zum Erwachsenenalter wird heute als Prozess verstanden, der immer später beginnt. Es ist deshalb wichtig, einerseits eine erhöhte Verbindlichkeit beim Zugang zu Hilfen und andererseits einen über das 21. Lebensjahr hinausgehenden Leistungszeitraum bundeseinheitlich zu normieren“,

so Königsberger-Ludwig.

Tagsätze auf Niveau der Kosten anheben

Vorarlbergs Landesrätin Katharina Wiesflecker: „Kinder und Jugendliche, die – noch dazu ohne Begleitung volljähriger Angehöriger – auf der Flucht sind und nach Österreich kommen, brauchen ein höheres Ausmaß an Betreuung und Unterstützung. Mit den aktuellen Tagsätzen ist dies nach dem aktuellen Stand der Pädagogik nicht möglich. Auch FachexpertInnen betrachten die Tagsätze als zu niedrig. Mein Appell an den Finanzminister lautet, im Rahmen der Grundversorgung die Tagsätze auf das Niveau der tatsächlichen Kosten anzuheben.“
Einstimmig fordern die Kinder- und JugendhilfereferentInnen vor dem Hintergrund der enormen Teuerungswelle, dass es in Österreich eine Kindergrundsicherung geben soll, die neben den materiellen Aspekten auch die Bildungschancen, die soziale Teilhabe und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen umfasst. Dies sei gerade für Kinder und Jugendliche, die durch die Kinder- und Jugendhilfe unterstützt und betreut werden, außerordentlich wichtig.

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