SPÖ fordert Veränderung
Weiterhin kein Blaulicht für Tierrettung in NÖ

- Für eine Lösungsfindung setzt sich die SPÖ zusammen mit Vertretern aus der Tierschutzszene ein. Es geht um das fehlende Blaulicht an den Rettungsfahrzeugen, was schon einigen Wildtieren das Leben kostete. (Archivbild)
- Foto: Doris Schweiger
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Nach wie vor wird den Tierrettungsdiensten das Blaulicht an ihren Einsatzfahrzeugen in Niederösterreich verwehrt. Aus ethischer Sicht nicht begreiflich. Zu diesem Umstand kamen zwei Vertreter des Tierschutzes sowie SPÖ-Landesrat Sven Hergovich in einer Pressekonferenz zusammen.
NÖ. Das traurige Schicksal einer Rehmutter und ihrer Jungen in Teesdorf ist vielen Tierfreundinnen und -freunden im Gedächtnis geblieben. Eine tragende Ricke wurde von einem Auto angefahren und tödlich verletzt. Der zuständige Jäger bemühte sich darum, das Leben der beiden Rehkitze zu retten und holte diese aus dem Bauch ihrer toten Mutter. Die zwei Kleinen lebten auch für kurze Zeit, jedoch kam die alarmierte Tierrettung mit medizinischer Ausrüstung um ein paar Minuten zu spät an der Unfallstelle an. Jede Hilfe kam für die Frischgeborenen zu spät.
Unterschiedliche Zuständigkeiten
Schuld daran sei, laut dem Notfall-Team des Tiermedizinischen Zentrums Teesdorf, eindeutig der Umstand, dass der Tierrettung bislang kein Sonderlicht gestattet worden sei. Wenn die Tierschützerinnen und Tierschützer mit Blaulicht zum Einsatzort gefahren wären, hätte die Fahrt acht bis zehn Minuten verkürzt und die Tiere retten können. So eine Situation sei keine Seltenheit und werfe die Frage auf - wieso diese bürokratische Hürde?

- vlnr.: Christian Bruschek, Landesrat Sven Hergovich, Marcus Serringer & Hund:Fido
- Foto: SPÖ NÖ
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Es ist aktuelle Praxis in Niederösterreich, dass Rettungsorganisationen für den Erhalt einer Sondersignalanlage mindestens zwei Fahrzeuge haben müssen, die zum Transport von Großvieh geeignet wären. Dieses Kriterium würden viele kleine private Tierrettungsdienste nicht erfüllen können.
Diese Voraussetzung erscheint widersprüchlich, da Großvieh wie Kühe oder Pferde in den Zuständigkeitsbereich spezialisierter Tierärztinnen und Tierärzte fallen würde. Die meisten Einsätze der Tierrettung, laut Schätzungen an die 1.000 Rettungsaktionen im Jahr, betreffen Wildtiere oder Haustiere, für die die bisherigen Transporter bestens ausgerüstet wären.
Änderungen gefordert
Andere Bundesländer wie Wien und Salzburg haben bereits eine eigene Tierrettung ins Leben gerufen oder arbeiten eng mit der Österreichischen Tierrettung (ÖTR) zusammen. Das niederösterreichische Angebot wiederum sehe durch mangelnde Unterstützung und anhaltender Bürokratie etwas mau aus und mache manche Einsätze obendrein sogar gefährlich.

- "Ein Rettungsfahrzeug ohne Blaulicht ist im Notfall oft zu spät", so Hergovich. (Archivbild)
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Das berichtet Marcus Serringer vom Tiermedizinischen Zentrum Teesdorf: „Ohne Blaulicht müssen wir in kritischen Situationen Feldwege wegen allgemeiner Fahrverbote meiden, im urbanen Gebiet lange Parkplatz suchen und können oft Einsatzstellen nicht absichern." Gerade auf Bundesstraßen sei es nachts ohne Blaulicht für die Einsatzkräfte ein Sicherheitsrisiko.
Eine Lösung, um im Straßenverkehr besser wahrgenommen zu werden und so den Tieren schneller helfen zu können, wäre eine Überarbeitung der Genehmigungskriterien für Sonderlichtanlagen an Fahrzeugen. Dazu gehöre die Streichung der Großviehpflicht und die Einführung von Blaulicht bei Notfällen. „Die Österreichische Tierrettung wäre in jedem Fall bereit, auch in Niederösterreich wieder tätig zu werden", betont der Präsident der Österreichischen Tierrettung, Christian Bruschek in der Pressekonferenz, die Bereitschaft bei den Veränderungen mitzuwirken.
Ab sofort gibt es auch eine Petition zur Genehmigung des Blaulichts für die Tierrettung in Niederösterreich. Unterschreib und setz dich so für den Tierschutz ein!
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