Wohnbau-Studie
Für 2024 viel weniger Wohnungen geplant

4.800 Wohneinheiten sollen 2023 in Oberösterreich fertig gestellt werden.  | Foto: Bigandt/panthermedia
  • 4.800 Wohneinheiten sollen 2023 in Oberösterreich fertig gestellt werden.
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Zum dritten Mal präsentieren der Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der WKOÖ und die Firma Exploreal die Zahlen zu den aktuellen Wohnbauprojekten in Oberösterreich.

OÖ. Für die Bauträger gäbe es derzeit zahlreiche Herausforderungen, erklärte erklärt Mario Zoidl, Fachgruppenobmann Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Oberösterreich. Die Studie "Wohnbauprojekte in der Pipeline in Oberösterreich" soll eine Eintscheidungsgrundlage bieten, wo Wohnbauprojekte sinnvoll sind. Für Oberösterreich wurden rund 700 Projekte mit rund 15.600 Wohneinheiten ausgewertet. Analysiert wurden Projekte mit Fertigstellungsjahr 2021 bis 2023.

Rückgang beim Neubau

2023 ist das letzte große Fertigstellungsjahr für Wohneinheiten in den letzten drei Jahren. Auch wenn es mit 4.800 Einheiten das Jahr mit den „wenigsten“ neuen Wohneinheiten in diesem Zeitraum ist – 2021 wurden 5.900 gebaut, 2022 rund 5.200 – so schließt es dennoch einen Zyklus ab.

„Für das folgenden Jahr 2024 sind mit rund 2.820 Wohnungen deutlich weniger geplant“, meint Gerald Hommer Obmann-Stv. der Immobilien- und Vermögenstreuhänder. 

Vor allem in Linz zeigt sich der Rückgang. Durch den Bevölkerungszuwachs im Jahr 2022 und die abnehmende Wohnproduktion werde laut Hommer zu einer Verknappung von Wohnraum führen.

Wohneinheiten: Linz ist anders

Das durchschnittliche oberösterreichische Projekt umfasst 22 Wohneinheiten, in der Landeshauptstadt durchschnittlich 36 Wohneinheiten: 

„Es zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen den Wohnprojekten in Oberösterreich und in Linz“ erklärt Alexander Bosak, Gründer und Geschäftsführer Expoloreal.

Für die Landeshauptstadt wurden 93 Projekte mit circa 3.360 Wohneinheiten ausgewertet. Dabei zeigt sich ein klarer Unterschied bei der Anzahl der Zimmer zum übrigen Bundesland. Während im Bundeslandschnitt mit 42 Prozent die Dreizimmer-Zimmerwohnungen dominieren, sticht Linz mit einem Anteil von 47 Prozent an Ein- bis Zweizimmerwohnungen hervor. Freiflächen wie Loggia, Balkone, Terrassen oder Gärten gibt es hingegen bei fast allen neu errichteten Wohneinheiten. Eine Differenz zeigt sich bei den Flächen: 9,5 Quadratmeter Freifläche in Oberösterreich stehen 8,1 Quadratmeter in Linz gegenüber. Ein kleiner Unterschied ist noch erwähnenswert, so Gerald Hommer: „In Linz werden bei allen Wohnbauten Wohnungen errichtet, dagegen finden sich im übrigen Bundesgebiet noch acht Prozent Reihenhäuser und Doppelhäuser.“

Wo in Oberösterreich gebaut wird

In den Bezirken Linz-Stadt, Linz- Land und Vöcklabruck werden und wurden die meisten Wohneinheiten errichtet. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl allerdings wird mit rund fünf Wohneinheiten pro 1.000 Einwohner in Linz-Stadt der höchste Wert erzielt, gefolgt von Wels-Stadt. Danach folgen die Bezirke Gmunden, Linz-Land und Wels-Land, jeweils mit rund 4 bis 5 Wohneinheiten pro 1.000 Einwohner. Die Anteile der gemeinnützigen und der gewerblichen Bauträger halten sich in etwa die Waage. Die Preise sind seit der letzten Auswertungum 12,5 Prozent gestiegen.

Zoidl sieht die Zukunft kritisch: 

„Man kann sagen, die Aussichten für die nächsten Jahre sind schlecht. Der Immobilienmarkt im Eigentumssektor ist fast zum Stillstand gekommen. Oberösterreich braucht Unterstützung zum privaten Eigentum, um die Wohnraumschaffung auszubauen. Hohe Baukosten, hohes Preisniveau von Immobilien, Grundstücksverknappung, gestiegene Zinsen und die strengen Kreditauflagen durch die KIM-V bremsen den Bau und den Verkauf massiv ein."

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