Teuerung und KIM-Verordnung
Wie in Oberösterreich weiterhin Wohnraum geschaffen wird

Robert Oberleitner, GBV-Obmmann, Wohnbauref. LH-Stv. Manfred Haimbuchner, und Stefan Hutter, GBV Obm.-Stv. (v. l.). | Foto: Land OÖ/Kauder
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  • Robert Oberleitner, GBV-Obmmann, Wohnbauref. LH-Stv. Manfred Haimbuchner, und Stefan Hutter, GBV Obm.-Stv. (v. l.).
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Ein fünf Punkte Plan soll sicherstellen, dass auch heuer – trotz anhaltend hoher Preise – nicht weniger geförderte Wohnungen gebaut werden. Für Häuslbauer und -käufer könnte es bald wieder leichter werden einen Kredit zu bekommen.

OÖ. Obwohl sich die Situation im Vergleich zum Vorjahr nicht wirklich entschärft hat, konnten sich Land Oberösterreich, Gemeinnützige Bauvereinigungen sowie Bauwirtschaft – in mehreren Verhandlungsrunden für das heurige Jahr auf ein Vorgehen einigen. Seitens des Landes Oberösterreichs stehen dieses Jahr 133 Millionen Euro für den Neubau im geförderten Mietwohnungsmarkt zur Verfügung. Durch den Einsatz dieser hohen finanziellen Mitteln und weiterer Maßnahmen, sollen heuer 1.500 bis 2.000 Wohneinheiten realisiert werden.

„Natürlich haben die Maßnahmen auch Auswirkungen auf die jährlichen Rückflüsse ins Landesbudget, aber der Nutzen für die hart arbeitenden Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher überwiegt hier bei Weitem“,

so Wohnbaureferent Landeshauptmann-Stv. Manfred Haimbuchner (FPÖ).

Fünf Punkte Plan

Die Finanzierung eines geförderten Bauvorhabens setzt sich vor allem aus drei Komponenten zusammen. Dabei handelt es sich um ein Förderdarlehen des Landes, ein zusätzliches Bankdarlehen und um Eigenmittel des Bauträgers. Die gemeinnützigen Bauvereinigungen, die Wohnbauförderung und das Land Oberösterreich haben jeweils ihren Beitrag dazu geleistet um weiterhin leistbare Mieten zu garantieren.

  • Laufzeitverlängerung der Darlehen: Die Laufzeit des Förderungs- und des Bankdarlehens wird von 37 auf 45 Jahre bzw. von 25 auf 30 Jahre verlängert.
  • Absenkung der Verzinsung des Förderdarlehens: Das Land Oberösterreich senkt die Verzinsung seines Darlehens von 1 auf 0,5 Prozent in den ersten 25 Jahren bzw. von 2 auf 1 Prozent für die restliche Laufzeit. 
  • Senkung der Anfangsannuität von 1,5 auf 1,2 Prozent: Diese Maßnahme führt zu einer geringeren Anfangsannuität und damit aktiv zu einer niedrigeren Finanzierungsmiete für die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner. Durch das Zusammenspiel der Halbierung der Zinslast und der Laufzeitverlängerung wird von Beginn an mehr an der Darlehenssumme getilgt und der Annuitätenverlauf ist flach. 
  • Erhöhung des Förderdarlehens: Die Wohnbauförderung erhöht die Förderung von 850 auf 1.000 Euro pro Quadratmeter bei gleichbleibendem Sockelbetrag. 
  • Erhöhter Eigenmitteleinsatz der Bauträger: Der Anteil der Errichtungskosten, den der Bauträger trägt, wird von 11 auf 20 Prozent erhöht. 

„Nur durch die enge Zusammenarbeit zwischen dem Land Oberösterreich und den gemeinnützigen Bauträgern war dieses Wohnbaupaket möglich. Wir sind überzeugt, dass auch die Materiallieferanten und die Industrie aufgrund der bereits sinkenden Energiekosten zur Verwirklichung des Ziels ‚leistbarer Wohnbau‘ positiv beitragen können“,

so Robert Oberleitner, Obmann des Verbands gemeinnütziger Bauvereinigungen (GBV).

Wohnbauref. LH-Stv. Manfred Haimbuchner, Robert Oberleitner, GBV-Obm., und Stefan Hutter, GBV Obm.-Stv. (v. l.). | Foto: Land OÖ/Kauder
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Änderung bei Wohnbaukredit-Auflagen

Am Wochenende hat die Finanzmarktaufsicht angekündigt, dass Teile der restriktiven Wohnbaukredit-Auflagen gelockert werden sollen. So sollen etwa bestehende Eigenheime wieder zumindest teilweise als Eigenkapital angerechnet werden dürfen. Genauso sollen Zuschüsse der Länder als Eigenkapital gewertet werden. Am 13. Februar sollen in einer Sitzung des Finanzmarktstabilitätsgremiums (FMSG) erste Entscheidungen getroffen werden.

Stelzer: Weitere Entschärfungen nötig

„Um die Bauwirtschaft und Bautätigkeit am Laufen zu halten, wird es aber weitere Entschärfungen geben müssen“, kommentiert Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) die Ankündigung der FMA mit Verweis auf Zahlen der Statistik Austria. „Es gibt auf europäischer Ebene vernünftige und risikominimierende Eigenkapitalvorschriften, was auch zahlreiche Expertinnen und Experten bestätigen. Außerdem prüfen ja auch die heimischen Banken aus Schutz vor Kreditausfällen das Kreditrisiko“, stellt der Landeshauptmann klar und betont: „Sinn und Zweck dieser überstrengen Wohnbaukredit-Auflagen könne jedenfalls nicht sein, dass kreditwillige Bürgerinnen und Bürger ihr Glück bei weniger strengen ausländischen Banken suchen müssen.“

Robert Oberleitner, GBV-Obmmann, Wohnbauref. LH-Stv. Manfred Haimbuchner, und Stefan Hutter, GBV Obm.-Stv. (v. l.). | Foto: Land OÖ/Kauder
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