Eigenheim und Familie
Jugendliche setzen vor allem auf Sicherheit
Viele Jugendliche setzen bei ihrer Zukunftsplanung stark auf Sicherheit, das zeige sich in Beratungsgesprächen der Notrufnummer 147 Rat auf Draht. Die Angst, sich ein solches Leben aber nicht leisten zu können, sei groß, sagt 147-Leiterin Birgit Satke.
OÖ. „Ein Großteil der Anrufer:innen besinnt sich wieder auf klassische Werte. Sie möchten einen guten Job haben, damit sie sich später eigene vier Wände leisten und eine Familie gründen können“, sagt 147-Leiterin Birgit Satke. Dies hätte zum einen mit dem Wunsch nach Unabhängigkeit von den Eltern zu tun, zum anderen aber auch mit dem Bedürfnis, die eigene Zukunft mitgestalten zu können: „Nach den letzten sehr herausfordernden Jahren, die sie als Passagier miterleben mussten, ist vielen jungen Menschen nun sehr daran gelegen, das Steuer selbst in die Hand nehmen zu können. Sprich, sich auf Dinge zu konzentrieren, die sie persönlich beeinflussen können. Und dazu gehören Job und Ausbildung“, so Satke.
Pandemie vertrieb „jugendliche Unbeschwertheit“
Zusätzlich habe die Pandemie dazu geführt, dass die „jugendliche Unbeschwertheit“, im Hier und Jetzt zu leben und sich noch keine Gedanken um die Zukunft machen zu müssen, in den Hintergrund getreten sei. „Wir erleben den Großteil der Jugendlichen als sehr pflichtbewusst, sie denken im Voraus, wie sie sich ihre Zukunft gut leisten und diese gestalten können und machen sich schon jetzt Gedanken, wie es wohl in 10 oder 20 Jahren sein wird“, erklärt Satke. Das betreffe auch die mentale und körperliche Gesundheit, die jetzt viel stärker in den Beratungen thematisiert werde. „Junge Menschen sind oft sehr vorausschauend und denken viel weiter, als man es vielleicht vermuten würde“, sagt Satke dazu.
Junge sorgen sich um ihre Zukunft
Obwohl in vielen Bereichen versucht werde, jungen Menschen zu vermitteln, dass es genug gute Jobs und Ausbildungsplätze gäbe und gewisse Berufe – Stichwort Fachkräftemangel – stark nachgefragt seien, würden viele dennoch skeptisch bleiben und es wirke sich nicht positiv auf ihr Stimmungsbild aus: „In Kombination mit hoher Inflation, steigenden Kosten für Energie oder Lebenshaltung, trägt es dazu bei, dass Jugendliche sich Sorgen um ihre Zukunft machen“, so Satke. Um der Jugend diese Angst zu nehmen, sollte man sie mehr einbinden, appelliert Satke:
„Jugendliche haben den Wunsch, die Zukunft mitzugestalten und wollen nicht nur darüber reden, wie es ihnen geht. Sie wollen aktiv zu Veränderungen beitragen - gesellschaftlich, politisch aber auch, was Ausbildung und Arbeitsleben betrifft. Sie haben sehr oft gute Ansätze, konkrete Wünsche oder Lösungsvorschläge, die in Entscheidungsprozessen gesellschaftlich und politisch Gehör finden sollten.“
Mehr Informationen unter:
rataufdraht.at
elternseite.at
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