Smartphone, Tablet & Co
Wie weit elterliche Kontrolle gehen darf

- Für viele Eltern ist es schwierig die Balance zwischen Maßnahmen zum Schutz des Kindes und der Wahrung der Privatsphäre zu finden. Gemeinsam vereinbarte Verhaltensregeln können hier hilfreich sein.
- Foto: Goodluz/PantherMedia
- hochgeladen von Birgit Leitner
Dürfen Eltern Smartphone, Tablet & Co. ihrer Kinder einfach so kontrollieren? Die Expertinnen und Experten der Rat auf Draht Elternseite klären auf.
OÖ. Eltern kennen das: Je stärker sich der Nachwuchs in der digitalen Welt bewegt, desto mehr steigt oft das Bedürfnis, genau wissen zu wollen, wo und mit wem sich das Kind dabei austauscht. Schließlich möchte man den Nachwuchs auch beschützen. Doch dürfen sich Eltern ungefragt deren Handy schnappen, um es zu durchforsten?
Recht auf Privatsphäre
Jedes Kind hat ein Recht auf Privatsphäre. Das ist in der UN-Kinderrechtskonvention festgehalten. Das heißt, dass Kinder, so wie Erwachsene, ein Recht auf einen ganz persönlichen Bereich im Leben haben, der nur sie selbst etwas angeht. „Das bedeutet im Alltag etwa, dass Eltern nicht einfach so das Zimmer ihres Kindes durchsuchen und auch nicht grundlos das Handy kontrollieren dürfen“, erklärt Magdalena Rankl, Pädagogin und Beraterin bei der Rat auf Draht Elternseite. Ein Eingriff in die Privatsphäre wäre nur in Notfällen oder wenn die Vermutung besteht, dass das Kind in Gefahr ist, gerechtfertigt.
Unterstützung statt Kontrolle
Die zunehmende Digitalisierung hat auch in Bezug auf die Privatsphäre des Menschen viel verändert. Gerade die Wahrung der Privatsphäre im digitalen Raum wird dabei immer wichtiger. Haben Kinder z.B. Laptop, Tablet oder Handy, gilt es, sie in der Onlinewelt zu begleiten und darüber im Bilde zu sein, in welchen virtuellen Räumen sie sich aufhalten, ohne in die eigentliche Privatsphäre einzudringen. Medienkompetenz und eine umfassende Aufklärung zum Umgang mit neuen Medien sollten ihnen dabei mitgegeben werden. Auch als Elternteil gilt es, diese Privatsphäre zu wahren und einen sensiblen Umgang damit zu finden.
„Es ist nicht immer leicht, diese Balance zwischen der Wahrung der Privatsphäre und dem Schutz des Kindes zu schaffen. Wichtig ist, offen zu kommunizieren. Technische Kinderschutzmaßnahmen sollten insbesondere bei älteren Kindern nicht heimlich installiert werden, weil so das Vertrauensverhältnis verletzt werden kann." Magdalena Rankl, Pädagogin und Beraterin bei der Rat auf Draht Elternseite
Mehr Informationen unter:
rataufdraht.at
elternseite.at/de/kinderrechte
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