Nicht vollständig Tetanus-geimpft
13-Jähriger mit Wundstarrkrampf kämpft im Linzer Uniklinikum um Leben

Im Kepler Uniklinikum in Linz liegt ein Jugendlicher mit einer lebensgefährlichen Tetanus-Infektion – er soll laut ersten Informationen nicht geimpft sein. | Foto: KUK
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  • Im Kepler Uniklinikum in Linz liegt ein Jugendlicher mit einer lebensgefährlichen Tetanus-Infektion – er soll laut ersten Informationen nicht geimpft sein.
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Wie wichtig Impfungen sind, zeigt das Schicksal des Buben, der seit rund einer Woche im Kepler Uniklinikum auf der Kinder-Intensivstation im künstlichen Tiefschlaf liegt. Die Krankheit verläuft laut Infos des Gesundheitsministeriums trotz bester Behandlung in 20 bis 30 Prozent der Fälle tödlich, weil sie zu Lähmungen der Atemmuskulatur führt. Experten rufen zum Überprüfen des Impfschutzes auf.

LINZ. Nur einige wenige Fälle von Tetanus sind in Österreich in den letzten Jahren aufgetreten, denn: Die Tetanus-Impfung ist im kostenfreien Impfprogramm enthalten. Im Rahmen der Sechsfach-Impfung wird die Tetanusimpfung im 3., 5. und 11. bis 12. Lebensmonat verabreicht, im Schulalter dann in Kombination mit der Immunisierung gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Kinderlähmung im 7. bis 9. Lebensjahr wiederholt.

Erreger überall in Erde oder Tierkot

Aktuell wird ein 13-Jähriger an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde am Kepler Universitätsklinikum auf Grund einer Tetanusinfektion intensivmedizinisch betreut. Eine Verletzung, die sogar im Krankenhaus versorgt worden ist, dürfte die Eintrittspforte für die Bakterien mit dem Namen Clostridium tetani gewesen sein. Sie kommen überall vor: Straßenstaub, Holz, in der Erde, auch in Blumenerde, oder in den Ausscheidungen von Nutz- und Haustieren wie Pferden, Rindern, Schafen, Hunden oder Meerschweinchen.
Weil bei der Versorgung des Buben im Krankenhaus von der Begleitperson irrtümlich angegeben wurde, dass er einen vollen Impfschutz habe, bekam er dort keine Tetanus-Spritze, wie sonst üblich.

Kleinste Verletzungen reichen für Infektion

"Eine Übertragung der Erreger könne bereits im Rahmen von kleinsten Verletzungen erfolgen, wie z.B. durch den Stich eines Rosendorns, über Schnittwunden oder Abschürfungen", heißt es auf der Seite des Gesundheitsministeriums – und weiter:
"Bei einer Infektion kommt es nach einer Inkubationszeit von ca. vier bis 14 Tagen zunächst zu allgemeinen Symptomen wie z.B. allgemeine Müdigkeit, Frösteln, Kopfschmerzen, Schwitzen oder Ziehen an der Wunde. Danach folgen Verkrampfungen der Muskulatur (Kiefersperre)."
Der Grund: Das vom Erreger gebildete Gift wandert laut Experten des Kepler Uniklinikums entlang der Nervenbahnen in Gehirn und Rückenmark. Dann kommt es zu den Muskelversteifungen, vor allem im Bereich von Nacken- und Kaumuskulatur. Später tritt eine anfallsartige Starre des ganzen Körpers ein.
Absolut lebensbedrohlich sind laut Infos des Gesundheitsministeriums die Lähmungen der Atemmuskulatur: "Trotz bester medizinischer Versorgung versterben noch etwa 20 bis 30 Prozent der an Tetanus-Erkrankten."

Aufruf zur Impfung

„Wir rufen alle Eltern dringend dazu auf, den Impfschutz ihrer Kinder zu überprüfen und die Impfung gegebenenfalls auffrischen zu lassen. Die Tetanusimpfung ist im kostenfreien Impfprogramm enthalten und wird im Rahmen der 6-fach Impfung nach dem 2 + 1 Schema im 3., 5. und 11.-12. Lebensmonat geimpft. Im Schulalter (7. – 9. Lebensjahr) wird die Kombinationsimpfung Diphtherie, Tetanus, Pertussis (Keuchhusten) und Polio (Kinderlähmung) wiederholt. Danach ist bis zum 60. Lebensjahr alle 10 Jahre eine Auffrischung nötig“, appelliert Oberärztin Ariane Biebl dringend an alle Eltern, die Impfintervalle im Auge zu behalten.
Impfmöglichkeiten gibt es bei allen niedergelassenen Allgemeinmedizinern sowie Kinderärzten, den Impf- und Impfberatungsstellen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes sowie beim Impfservice des Magistrats Linz. Den aktuellen Impfplan, sowie Informationen und Empfehlungen findet man hier: Impfplan Österreich.

Im Kepler Uniklinikum in Linz liegt ein Jugendlicher mit einer lebensgefährlichen Tetanus-Infektion – er soll laut ersten Informationen nicht geimpft sein. | Foto: KUK
„Wir rufen alle Eltern dringend dazu auf, den Impfschutz ihrer Kinder zu überprüfen und die Impfung gegebenenfalls auffrischen zu lassen. Die Tetanusimpfung ist im kostenfreien Impfprogramm enthalten", appelliert Oberärztin Ariane Biebl vom Kepler Uniklinikum.  | Foto: KUK
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