Neujahrsvorsatz
Endlich Nichtraucher mit der richtigen Einstellung

- Die schlimmsten Entzugserscheinungen reduzieren sich sogar schon nach wenigen Tagen.
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Aufhören mit dem Rauchen – das ist bei vielen ein großer Neujahrsvorsatz. Doch oft fällt es schwer, den Rauchverzicht langfristig durchzuhalten. Doch mit ein wenig Hilfe und einer klaren Entscheidung ist es machbar.
OÖ. Meistens sind für den Rauchstopp mehrere Aufhörversuche nötig. Wichtig sind dabei die richtige Motivation und geeignete Mittel und Methoden während der Entwöhnungsphase sowie Strategien zur Vorbeugung gegen Rückfälle.
Gesundheitliche Folgen des Rauchens
Rauchen ist der mit Abstand wichtigste Risikofaktor für einige ernsthafte Krankheiten und verkürzt das Leben um durchschnittlich zehn Jahre. Rauchen schädigt fast jedes Organ, besonders die Atemwege und das Herz-Kreislauf-System. Bis zu 90 Prozent aller Lungenkrebsfälle werden durch Rauchen verursacht, zudem haben Raucher ein mindestens doppelt so hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle. Eine häufige Raucherkrankheit ist die chronisch-obstruktive Bronchitis. Sie äußert sich zunächst oft durch eine anhaltende Entzündung der Atemwege – die verharmlosend als "Raucherhusten" bezeichnet wird – und hat im Laufe der Jahre in einigen Fällen eine ernsthafte Behinderung zur Folge. Sogar Psyche und Gehirn kann der Qualm schädigen. Studien haben belegt, dass Raucher ein signifikant höheres Risiko für Depression, Angststörungen und Demenz-Erkrankungen haben.Doch egal wie lange und wie viel Sie geraucht haben: Aufhören lohnt sich immer! Schon nach 24 rauchfreien Stunden beginnt das akute Herzinfarktrisiko zu sinken. Nach 48 Stunden regenerieren sich bereits allmählich die Geruchs- und Geschmacksnerven, und nach zehn Jahren Rauchverzicht hat sich Ihr Risiko, an Lungenkrebs zu versterben, fast um die Hälfte verringert.
Die richtige innere Einstellung
Die eigene Gesundheit, die Belastung von Freunden und Familie durch Passivrauchen, die Kosten für die Zigaretten und nicht zuletzt das unangenehme Gefühl, von einer – wenn auch legalen – Droge abhängig zu sein: Gründe, mit dem Rauchen aufzuhören gibt es viele. Suchtverhalten ist aber nicht rational. Das Wissen um die Risiken, die Kosten, das alles zählt für Raucher nicht, wenn sie innerlich nicht bereit zum Aufhören sind. Überredungsversuche, Druck von außen – das alles bringt wenig oder führt unter Umständen sogar zur Verfestigung des Suchtverhaltens.
Nikotinersatz aus der Apotheke
Viele Raucher würden zwar gerne aufhören, scheuen jedoch die vermeintlich schwer erträgliche Zeit der Entwöhnung. In Wirklichkeit hält der körperliche Entzug aber nur vier bis sechs Wochen an, die schlimmsten Entzugserscheinungen reduzieren sich sogar schon nach wenigen Tagen. Entzugssymptome wie Nervosität, Reizbarkeit, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen lassen sich durch Nikotinersatzpräparate in Form von Pflastern, Kaugummis, Sprays oder Inhalatoren lindern. Außerdem gibt es weitere Medikamente, die die Entzugssymptome wirksam mildern und den Abstinenzerfolg erhöhen können.
Rückfall ist keine Schande
Versuchen Sie es einfach konsequent weiter. Anfänglich rückfällig werden ist keine Schande, sondern die Regel. Und irgendwann schaffen Sie es für immer. Jeder kann vom Rauchen loskommen – wenn man es wirklich will und verstanden hat, wie man die Sucht überwindet. Lassen Sie Sich in der Apotheke beraten, wir begleiten Sie gerne durch diese herausfordernde Zeit!
Wussten Sie?
Rauchen und Tabakkonsum weisen neben den bekannten Schäden auch einen stark negativen Effekt bei Operationen im Gelenks-, Knochen- und Sehnenbereich auf. Dies trifft sowohl für geplante, orthopädische Operationen aber auch für die Unfallversorgung zu. Ein sechswöchiger Rauchstopp vor einem geplanten Eingriff und sechs Wochen danach bewirken eine Reduzierung der Komplikationen um 50 Prozent bei Planeingriffen; ein Rauchstopp für sechs Wochen unmittelbar nach dem Unfall verringert die Komplikationsrate um 40 Prozent. So könnten etwa bei der Hüft- und Knie-Endoprothetik in Österreich bis zu 13,5 Millionen Euro eingespart werden.
„Viele Raucher würden zwar gerne aufhören, scheuen jedoch die vermeintlich schwer erträgliche Zeit der Entwöhnung.“
Michael Wagner, Apotheker in Asten


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