Hausärztlicher Notdienst
HÄND in Oberösterreich neu geregelt

- Es wird ein ärztlicher Telefondienst mit Videokonsultation und elektronischer Medikamentenverordnung eingerichtet
- Foto: Smarterpix/Milkos
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Der Hausärztliche Notdienst (HÄND) in Oberösterreich wird neu organisiert, um auch außerhalb der Ordinationszeiten eine zuverlässige ärztliche Versorgung zu gewährleisten. Die Anpassungen umfassen digitale Lösungen und freiwillige Visitendienste.
OBERÖSTERREICH. Die ärztliche Versorgung außerhalb der regulären Ordinationszeiten wird in Oberösterreich durch den Hausärztlichen Notdienst (HÄND) sichergestellt. Unter der Telefonnummer 141 können Patientinnen und Patienten auch am Wochenende und an Feiertagen Hilfe erhalten. Die Neuverhandlungen zwischen der Ärztekammer Oberösterreich, der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), dem Land Oberösterreich und dem Roten Kreuz Oberösterreich haben zu einer Anpassung des HÄND-Systems geführt. Diese Änderungen sind notwendig, da die bisherige Vereinbarung am 30. Juni 2025 endet. Das neue Modell setzt auf Digitalisierung und Zusammenarbeit, um die medizinische Versorgung auf hohem Niveau zu gewährleisten.
Gesundheits-Landesrätin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander betont:
„Das nun vereinbarte Angebot des Hausärztlichen Notdienstes HÄND sichert auch weiterhin eine ärztliche Versorgung außerhalb der klassischen Ordinationszeiten. Ziel bleibt, dass alle, die Hilfe brauchen, diese Hilfe schnellstmöglich und am richtigen Ort bekommen.“
Mst. Michael Pecherstorfer, Landestellenausschuss-Vorsitzender der ÖGK in Oberösterreich, ergänzt:
„Für uns ist es wichtig, dass eine Hausärztliche Notdienstversorgung am Wochenende und nachts sichergestellt ist. Daher freut es uns, dass wir mit der Ärztekammer für OÖ und dem Land OÖ eine Einigung erzielt haben.“
Digitalisierung und freiwillige Dienste
Die Besetzung der Visitendienste erfolgt von Montag bis Samstag zwischen 19:00 und 23:00 Uhr auf freiwilliger Basis. Der Nachmittags-Rufbereitschaftsdienst entfällt, jedoch bleibt die telefonische Gesundheitsberatung unter der Nummer 1450 rund um die Uhr verfügbar. Zusätzlich wird ein ärztlicher Telefondienst mit Videokonsultation und elektronischer Medikamentenverordnung eingerichtet. Diese Neuerungen sollen die Versorgung verbessern und den Patientinnen und Patienten mehr Sicherheit bieten.
OMR Wolfgang Ziegler, Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer für Oberösterreich, erklärt:
„Die Hausärztinnen und Hausärzte in Oberösterreich sind sich ihrer Verantwortung bewusst und werden den Hausärztlichen Notdienst weiterführen. Ein Dank an alle Partner, die dieses Vorzeigeprojekt ermöglichen.“
Verpflichtende Dienste und Erweiterungen
Die Vereinbarung sieht vor, dass Dienste an Sonn- und Feiertagen sowie Ordinationsdienste an Samstagen weiterhin verpflichtend besetzt werden. In der Infektionszeit von November bis Februar sind die Ordinationsdienste von 8 bis 12 Uhr geöffnet, außerhalb dieser Zeit von 8 bis 11 Uhr. Der ärztliche Telefondienst von 23 bis 7 Uhr bleibt bestehen und wird um die Möglichkeit zur Videokonsultation erweitert. In der Weihnachtszeit und zu Neujahr wird ein zusätzlicher Telefondienst eingerichtet.
OÖ. Rotkreuz-Präsident Gottfried Hirz fügt hinzu:
„Mit dem Hausärztlichen Notdienst helfen wir, geben Orientierung und schaffen Vertrauen. Die neue Lösung bestärkt die zentrale Rolle der Telefonischen Gesundheitsberatung 1450 im Gesundheitssystem.“
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