Ärztekammer warnt
Junge Cannabis-Kosumenten riskieren psychische Erkrankungen

Der harmlose Joint aus den 70-er-Jahren ist nicht mehr mit heutigem Cannabis zu vergleichen: durch aggressive Züchtungen kann der THC-Wert auf bis zu 40 Prozent gesteigert werden. | Foto:  emer/fotolia
  • Der harmlose Joint aus den 70-er-Jahren ist nicht mehr mit heutigem Cannabis zu vergleichen: durch aggressive Züchtungen kann der THC-Wert auf bis zu 40 Prozent gesteigert werden.
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Es ist leider vielerorts Realität: Für manche Jugendliche gehört Cannabis-Konsum längst zum Alltag. Doch gerade junge Konsumenten riskieren psychische Erkrankungen. Denn die Droge wirkt sich schädlich auf die Hirnentwicklung aus. Ein Umstand, der durch den Corona-Lockdown und dem damit verbundenen höheren Konsum noch befeuert wurde.

OÖ. Euphorie, Entspannung und Gelassenheit – viele Jugendliche setzen dabei auf die Droge Cannabis (THC). Sie ist hierzulande die am weitesten verbreitete illegale Droge. Ein Kraut, das gemeinhin als harmlos gilt, aber bei Jugendlichen irreversible Schäden anrichten kann.

„Je früher Jugendliche mit solchen Drogen in Kontakt kommen, desto massiver können die davongetragenen Schäden sein. Von chronischer Antriebslosigkeit und Motivationsmangel über Depressionen bis hin zu Aggressionsschüben, Halluzinationen, Verfolgungswahn und schweren Psychosen kann die Symptomatik reichen, “ warnt Primar Kurosch Yazdi, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin und Referent für Suchterkrankungen und Substitutionstherapie der Ärztekammer für Oberösterreich.

Je höher der THC-Gehalt, desto gefährlicher

Vor allem die Dosis macht beim Cannabis-Konsum das Gift: „Studien zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit einer psychotischen Störung bei täglichem Cannabis-Gebrauch dreimal, bei Konsum von besonders starkem Stoff fünfmal höher als bei Nicht-Konsumenten ist, “ schildert Yazdi. Der Experte warnt auch vor den sogenannten Cannabis-Turbozüchtungen: „Der harmlose Joint aus den 70-er-Jahren ist nicht mehr mit heutigem Cannabis zu vergleichen: durch aggressive Züchtungen kann der THC-Wert auf bis zu 40 Prozent gesteigert werden, früher lag dieser bei ein bis zwei Prozent.“

Weiteres Problem: Konsumenten sehen Cannabis als Lifestyle-Produkt und es ist bei diesen auch kein Unrechtsbewusstsein mehr vorhanden. „Da es in Ländern wie den USA zu Legalisierungen in einzelnen Bundesstaaten kommt, folgern Jugendliche und junge Erwachsene automatisch, dass die Droge ungefährlich ist. Dem ist aber ganz und gar nicht so“.

Therapie bei Sucht

Eine Cannabis-Abhängigkeit bei Erwachsenen wird im Normalfall ambulant behandelt – erster Schritt ist dabei immer der Patientin, dem Patienten zu einem Problembewusstsein zu verhelfen. Ziel ist meist die Verhaltensveränderung und Motivation für ein Cannabis-freies Leben. Häufig erfolgt auch die Entgiftung ambulant und ohne medikamentöse Therapie. Mitunter treten leichte bis mittelschwere Entzugssymptome auf. Begleit- bzw. Folgeerkrankungen werden entweder durch medikamentöse Behandlung oder Psychotherapie behandelt.

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