Kinderbäder im Test

Mehr als die Hälfte ist nicht empehlenswert

Kinder lieben Spaß in der Wanne in buntem oder sprudelndem Wasser und am besten mit viel Schaum. Eine aktuelle Untersuchung der Inhaltsstoffe von 21 Badezusätzen für Kinder liefert aber ein durchwachsenes Ergebnis – zehn Produkte erzielten die Bestnote – elf der Badezusätze enthielten aber bedenkliche und/oder umstrittene Substanzen.

OÖ. Ökotest hat 21 Kinderbäder getestet – darunter viermal zertifizierte Naturkosmetik. Die 14 flüssigen und sieben pulverförmigen Badezusätze richten sich an kleine und große Kinder. Zwölf Produkte sind in Einzelportionsbeutel und neun in Flaschen abgefüllt. Die beauftragten Labore unterzogen die Bäder einer umfangreichen Duftstoffanalyse und untersuchten sie auf halogenorganische Verbindungen und problematische Konservierungsmittel wie Formaldehyd/-abspalter. Auch nach umstrittenen Inhaltsstoffen wie PEG/PEG-Derivate und synthetische Polymere wurde gesucht.

Badespaß mit umstrittenen Stoffen

• Bei zehn Produkten gab es an den Inhaltsstoffen nichts auszusetzen und bei neun davon auch keine weiteren Mängel und daher die Gesamtnote sehr gut. Eines dieser Bäder wurde wegen eines unnötigen Umkartons auf die Gesamtnote Gut abgewertet.
• Dreimal wurde wegen PEG/PEG-Derivaten abgewertet. Diese sorgen als Tenside für die Reinigung und für Schaum in Badezusätzen, können jedoch die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen.
• Ein Badepulver enthielt neben PEG/PEG-Derivaten den Duftstoff Hydroxycitronellal, welcher häufig Allergien auslöst. In allen anderen Produkten wurden keine kritischen Duftstoffe nachgewiesen, jedoch nur ein Produkt war völlig ohne.
• Viermal gab es Punkteabzug wegen halogenorganischer Verbindungen, weil viele davon allergieauslösend sind und sich fast alle in der Umwelt anreichern. Im Test vor zwei Jahren enthielt kein einiges der getesteten zehn Produkte halogenorganische Verbindungen – ein deutlicher Rückschritt.
• Vier Produkte enthalten PEG/PEG-Derivate und halogenorganische Verbindungen. Sie wurden daher bei den Inhaltsstoffen nur mit ausreichend bewertet.
• Ein Produkt erhielt die Gesamtnote mangelhaft, weil zu den bedenklichen Inhaltsstoffen noch ein fehlender Warnhinweis kam. Auf einem Produkt mit dem festgestellten pH-Wert von 3,9 sollte sinngemäß „außer Reichweite von Kindern aufbewahren“ stehen, damit klar ist, dass Kinder nicht mit der konzentrierten sauren und reizenden Flüssigkeit hantieren dürfen.

Luft nach oben beim Recycling

Was die Verpackungen der Badezusätze betrifft, gibt es noch viel Luft nach oben. Kein einziges Produkt – ob Flasche oder Beutel – enthält Anteile an Rezyklaten aus der Wertstoffsammlung. Das ist wegen der Ressourcen, die die Produktion von immer neuem Plastik verschlingt, kritikwürdig.

Die Arbeiterkammer Oberösterreich stellt den gesamten Beitrag aus dem Magazin Ökotest in Kooperation als kostenlosen Download zur Verfügung:ooe.konsumentenschutz.at

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